Diese Serie bedarf keiner weiteren Erklärung mehr. Entwicklungsvorsprung präsentiert die Gurken der fünften und sechsten Runde der Schachbundesliga. Es waren so viele wie selten zuvor.

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König

Archiviert unter Kolumne, Schach | 8 Kommentare

König, warum hast du nichts gelernt?
Guck dir den „weissen Opa“ an, der hat sogar einen Fianchetto-Läufer
Warum nimmst du nicht den Läufer auf f8?
Der stellt sich vor dir hin, wenn du es ihm einfach befiehlst
König!

 

Chorus
Und wie das wieder aussieht, Löcher in der Festung und ständig dieser Schutz
(Was sollen die Bauern sagen?)
Und dann noch deine Rüstung, da fehlen mir die Worte
Musst du die entfernen?
(Was sollen die Bauern sagen?)
Wie läufst du übers Brett? Wir wissen nicht mehr weiter

 

König, brich deiner Dame nicht das Herz
Es ist noch nicht zu spät, in die Burg zurückzukehren
Du hast dich doch früher so für Endspiele interessiert, wäre das nichts für Dich, eine eigene Komposition?
König!

 

Chorus
Und wie das wieder aussieht, Löcher in der Festung und ständig dieser Schutz
(Was sollen die Bauern sagen?)
Harfen und Gelage und immer diese Barden
Das hält doch keiner aus
(Was sollen die Bauern sagen?)
Wie läufst du übers Brett? So viele Gegner
Wir werden dich verlassen
(Was sollen die Bauern sagen?)
Wo soll das alles enden, wir machen uns doch Sorgen

 

Und du warst so ein süsser Prinz
Und du warst so ein süsser Prinz
Und du warst so ein süsser Prinz
Du warst sooooo süüüüüüüüüüüüüüüüüss!

 

Chorus
Und immer deine Eskapaden, du nimmst doch bestimmt Drogen
Und ständig dieser Schutz
(Was sollen die Bauern sagen?)
Denk an deine Zukunft, denk an deine Dame
Willst du, dass sie stirbt?

Frei nach „Junge“ von „Die Ärzte“

[youtube:http://youtube.com/watch?v=kl1UIzrDjhA]

Wer die Bundesliga an diesem Wochenende live miterleben möchte, der kann die Partien in den nächsten drei Tagen über folgende Links verfolgen:
Eppingen heute seit 16:00, morgen ab 14:00 und Sonntag ab 10:00 ((http://www.it-zuverlaessig.de/sce/index.html )).
Bremen heute seit 16:00, morgen ab 14:00 und Sonntag ab 10:00 ((http://www.schachbundesliga.info/)).
Bindlach ab morgen um 14:00 und Sonntag ab 10:00 ((http://www.live.schach.com/)).
Hier ((Bundesliga total )) kann man unter anderem nachlesen, welche Paarungen stattfinden.

Toller Titel!

Obwohl ich keinen Einsendeschluss angegeben habe, verlautbare ich hiermit, dass die obige Serie nun ihr Ende gefunden hat. Wer gerade parallel einen neuen Vorschlag tippt…Pech gehabt. Der Sieger steht eh fest. Ich gratuliere…nein erst einmal ein paar nackte Zahlen: 62 Kommentare von 22 verschiedenen Kommentatoren in 6 Beiträgen. Chapeau meine Herren (Damen würde ich ja auch gerne sagen, aber es war wohl keine dabei)! Und nicht nur die Anzahl der Kommentare hat mein Herz erfreut, NEIN (betont) die Qualität (Sprechpause) war ausserordentlich!

Bei Beginn der Serie, die durch eine frühmorgendliche Eingebung ihren Anfang nahm ((Vgl.: Erster Beitrag)), hätte ich niemals von so einer Beteiligung zu träumen gewagt. Im Grunde genommen (seit gestern ((Vgl.: Ich, Pionier…)) rücke ich schamlos mein Innerstes nach aussen) wurde meine Idee aber missverstanden. Oh ja, denn ich wollte für einen späteren Beitrag eigentlich die tatsächlichen Synonyme der Schachfiguren erfahren, die so im Umlauf sind.

Dass die Kommentatoren aber in einem wahren Brainstorming-Rausch plötzlich anfangen immer fantasievollere Neologismen mir um die Ohren zu schmeissen, wäre mir nie in den Sinn gekommen. Allerdings gefiel mir die Lawine, die da auf mich zuraste, denn mit einem Fernglas bewaffnet lässt sich so ein Naturschauspiel gefahrlos beobachten. Also gebot ich keinen Einhalt und liess euch gewähren, wie es sich für einen guten Moderator gehört. Was mich sehr gefreut hat, waren auch die Vorschläge für zukünftige Serien dieser Art. Seid euch gewiss, sie werden nicht im Hinterstübchen verschwinden.

Nun zum grossen Sieger dieser Serie: Tusch, Tusch….FALKO MEYER aus Hamburg! Quatsch. Mal davon abgesehen, dass Nepotismus nicht mein Ding ist, hat „Dein Lieblingsschacher“ bei weitem das Rennen gemacht. 14 Kommentare schaffte der gute Mann. Sieben mehr als mein „Vetter“ aus der Hansestadt und der „schachdet“. Nun ist aber die Zeit gekommen, falls der Sieger einen der Preise ((Falls vergessen, siehe hier)) sein eigen nennen möchte, sich zu outen. Er kann als Kommentar seinen Namen und seine Adresse angeben oder falls er unbedingt inkognito bleiben möchte, mir einfach eine E-Mail schicken.

Danke an alle fürs Mitmachen und vergesst nicht, neue Serien sind in der Mache.

PS: Was ich mit den ganzen Synonymen jetzt anfange, weiss ich auch noch nicht.

Als Pionier im Krieg gegen die Handyterroristen hatte sich im November 2004 der Katernberger Georgios Souleidis verdient gemacht, als er auf das Brummen der im Rucksack seines Gegners Stefan Löffler verstauten Waffe Protest einlegte und folgerichtig nach acht gespielten Zügen den Punkt zugesprochen bekam. Vom kürzlich ausgetragenen Berliner Zweitligaduell Kreuzberg II kontra Tegel gibt es weitere Erfolgsmeldungen. Dort ertönte die Erinnerungsfunktion eines ausgeschalteten Tegeler Mobiltelefons. Diese Partie wurde nach neun Zügen als verloren gewertet; der Mannschaftskampf endete 4-4. Es wäre nur zu gerecht, wenn den um den Wiederaufstieg kämpfenden Tegelern dieser Zähler in der Endabrechnung fehlen würde. Im selben Kampf klingelte auch das Handy des Kreuzberger Mannschaftsführers, der des Saales verwiesen wurde, dort aber unter Berufung auf das Hausrecht alsbald wieder auftauchte. Schriftliche Stellungnahmen wurden verfasst und vom Turnierleiter der Staffel Nord in Aussicht gestellt, das laufende Ordnungsverfahren gemäss BTO A-11 an den Bundesturnierdirektor weiterzuleiten. Streng durchgreifen, heisst die Devise! In Deutschland herrscht Ordnung!

(Schach 12/2007, Kolumne S.3)

Erst einmal ein grosses Lob an den Kolumnisten Dirk Poldauf für seinen herrlichen Wortwitz. Ich habe mich grossartig amüsiert und etwas nie dagewesenes getan. Mit breitem Grinsen die Kolumne mehrmals gelesen. Nun muss ich aber nach vier langen Jahren des ewigen Schweigens endlich mal in aller Öffentlichkeit schildern, wie ich mich damals heldenhaft gegen den Handywahnsinn gestemmt habe. Ich bin wirklich nicht auf Ruhm und Ehre erpicht, aber nach dieser Steilvorlage halte ich gerne den Fuss hin.

Das historische Ereignis begab sich am Sonntag den 23.11.2003, nicht wie in der Kolumne fehlerhaft dokumentiert im November 2004. Die SG Porz, die, wie alle wissen, inzwischen von der Bundesliga-Bühne abgetreten ist, war Gastgeber der Doppelrunde. Wir spielten im herrlichen Spielsaal des Hotel-Sportzentrums in der Wilhelm-Ruppert-Str. 38 in Köln-Porz (Wahn). Die Handyregel war von der FIDE frisch verabschiedet worden und am Samstag teilten die Schiedsrichter allen Spielern mit, welche Folgen ein klingelndes Mobiltelefon nach sich ziehen würde. Am Sonntag kam es zum Kampf Kreuzberg gegen Katernberg. Damals begann die Sonntagsrunde noch in der unschachlichen Zeit um 9:00. Ich sass pünktlich am Brett, aber von meinem Gegner keine Spur. Er kam irgendwann (präziser weiss ich es leider nicht mehr) leicht verdaddelt ans Brett und zog 1.Sf3. Damals befand ich mich in einer Probierphase und spielte regelmässig Tschigorin. Obwohl ich damit insgesamt ein gutes Score erzielt habe, bin ich zu meiner alten Liebe KI zurückgekehrt (ich verrate hier nichts, denn inzwischen ist man ja datenbanktransparent). Schnell gerieten wir in eine Nebenvariante (Stefan ist bekannt für seine kreative Spielweise) und völlig unkonzentriert machte ich schon im 5.Zug einen Riesenfehler:

Loeffler,Stefan (2413) – Souleidis,Georgios (2401) [D02]
BL 0304 SC Kreuzberg – SF Katernberg (4.8), 23.11.2003

1.Sf3 d5 2.d4 Sc6 3.g3 Lg4 4.Lg2 e6 5.c4 Sf6? Ein halbes Jahr später traf ich erneut auf den gleichen Gegner und er liess sich leichtsinnig auf die selbe Variante ein. Ich war natürlich vorbereitet und nach 5…dxc4 6.Da4 Dd7 7.Dxc4 0-0-0 8.e3 e5!, IHEM Hamburg 2004 hatte ich schon das leicht angenehmere Spiel. 6.Se5! Lb4+ 7.Sc3 0-0 8.Sxg4 Sxg4 9.cxd5

Diagramm 1

Weiss steht schon nach acht Zügen deutlich besser. Nach 9…exd5 10.0-0 Lxc3 11.bxc3 hat er eine klassisch bessere Stellung mit dem Läuferpaar gegen die doofen Meyer-Springer. Die Besetzung des Zentrums ist auch ein potentieller Faktor, der für Weiss spricht. Das sah ich natürlich alles und war total verärgert über mich selbst. Und just in diesem Moment brummte Stefans Handy aus seinem Rucksack, den er 1 Meter weiter auf einen Stuhl abgelegt hatte. Ihm wurde sein Malheur sofort bewusst und er hechtete verzweifelt zum Transportutensil, um das Gerät verstummen zu lassen. Zu spät. Innerhalb eines Radius von ca. 3 Meter hatten es alle gehört. Gut, das waren nur ein paar Spieler und kein Schiri, aber was soll´s? Ich schöpfte nach dem misslungenen Auftakt neue Hoffnung und warf mich auf das Geschenk: „Schiri!“

Er kam und ich teilte ihm, nicht mehr klar bei Sinnen, mit, was passiert war. Leider begann jetzt eine lange Diskussion, denn wer hätte gedacht, dass so kurz nach Bekanntgabe der neuen Regel, ein Streitfall auftritt. Da aber Willi Knebel, unser damaliger Mannschaftsführer, der Regelpapst schlechthin und durchsetzungsfähig war, gab es für meinen Gegner kein Entrinnen mehr. Auf frischer Tat ertappt, musste er dem Partieverlust einwilligen, denn der Schiri hatte keine Wahl, ausser seines Amtes zu walten. Ich kann mich nur noch erinnern, wie mich Stefan zwischendurch, als die Diskussionen im Gange waren, noch fragte: „Sag mal, willst du wirklich auf diese Weise gewinnen?“ Ich antwortete einfach nur: „Ja.“

Dies ist natürlich kein Meilenstein meiner Karriere, doch mal ehrlich. Es wird Zeit sich von der romantischen Vorstellung zu verabschieden, dass Schachpartien einzig und allein am Brett entschieden werden. Über die vielfältigsten Verhaltensweisen verschiedener Spieler am Brett und die Wirkung auf den Gegner könnte man Bücher schreiben. Was so alles bei Weltmeisterschaften und anderen grossen Turnieren abgelaufen ist, muss ich hier nicht nochmal aufwärmen. Meinem Punktgewinn und allen anderen Punktgewinnen durch diese Regel geht aber ganz klar eine Unachtsamkeit des Gegners voraus. Auch wenn es dadurch zu ungespielten Punktverlusten kommt, ohne diese Regel war es früher viel schlimmer. Ständig klingelte im Turniersaal das Mobiltelefon und insbesondere bei Turnieren im Ausland (z.B. Spanien oder Griechenland) war es teilweise eine Zumutung.

Kurzum: Wer sein Mobiltelefon mit in den Spielsaal nimmt, droht durch ein Klingeln, durch die Erinnerungsfunktion, durch den Ton beim Ausschalten oder sonstigen Ton die Partie zu verlieren. Das sollte inzwischen jeder begriffen haben. Wer fahrlässig handelt, ist meines Erachtens selbst schuld. Sollte mir so etwas mal passieren, dann gebe ich dem Gegner die Hand und entschuldige mich bei meinen Mannschaftskameraden (falls es kein Einzelturnier ist) für meine Unachtsamkeit.

Stefan war mir übrigens nie böse wegen meines Verhaltens. Klar war er nach der Partie sauer, aber wer wäre das nicht? Ein Jahr später gab ich ihm in der oben erwähnten Partie eine grosse Chance ein Gegengeschenk anzunehmen. Ich opferte wie wild und bei einem Sieg, hätte er sogar eine GM-Norm erzielt. Leider nahm er mein Geschenk nicht an.

Die Beteiligung im letzten Beitrag war wieder sehr zufriedenstellend und es kamen wieder viele kreative Vorschläge zusammen. Allerdings haben alle schönen Dinge mal ein Ende, also auch diese Serie.

Hier die Zusammenfassung für die Figur Springer: Meyerspringer, Hottelhüh, Jumper, Sprungtier, Sprungviech, Königspaargabler, Jolly Jumper, die Kavallerie, Schlachtross, Schindmähre, stolzes Tier, Expertenfigur, Bäumchen-wechsel dich, Sprunghuhn, Hüpfer, Schimmel/ Rappe, Nervensäge, Blockadegott, Haferfresser, Shirov, Fiesling, Trickser, Hopser, Springinsfeld, Gabelstapler, Durchbeisser, Minentreter, Traber, Galopper, Partieversauer, cheval de papilotte, Rössel.

Inzwischen wird es Zeit auch mal den Preis zu nennen, den ich für den fleissigsten Kommentator ausgelobt habe. Nach Auswertung dieses Beitrags darf sich der Sieger eine der folgenden Belohnungen aussuchen. Entweder ich schicke ihm eine deutsche Ausgabe von „Der Weg zur Verbesserung im Schach“ von Alex Yermolinsky oder ich analysiere exclusiv die beste Partie des Kommentators und veröffentliche diese auf diesem Blog oder ich schicke ihm ein handsigniertes Autogramm mit meinem Konterfei. Na, das ist doch was.

Als letzte Figur möchte auch der kleine Bauer, der häufig so willkürlich geopfert wird, ein paar schöne Synonyme für sich sein eigen nennen. Auf geht es zur letzten Runde, denn das Rennen ist noch nicht entschieden!

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