Anand trudelt unaufgeregt als Sieger über die Ziellinie. Er spielte wie immer sehr solide und nutzte seine ihm dargebotenen Chancen. Brillant war eigentlich nur sein Sieg in der Rückrunde gegen Carlsen. Zum jungen Norweger muss man nicht viel sagen. Er wird sich ohne Frage sukzessive in der Weltspitze etablieren. Er und Morozevich lieferten die meisten entschiedenen Partien ab und landeten verdient auf Platz 2 und 3. Aronian wirkte, ausser in seiner Weisspartie gegen Anand, uninspiriert und remisierte ungewöhnlich viel. Aber ein kleiner Aussetzer sei ihm ruhig erlaubt.

Zu Svidler und Ivanchuk gibt es nicht viel zu sagen. Der Eine spielte wie immer, solide und viele Remis produzierend, und der Andere kämpfte, war aber glücklos. Die grosse Enttäuschung war Topalov. Insbesondere er selbst wird überhaupt nicht zufrieden sein. Offensichtlich besteht ein Zusammenhang zwischen seinen starken Neuerungen und seinen Ergebnissen. Hat er mal nichts besonderes in petto, wird er auf ein Mittelmass zurechtgestutzt. Er wird aber wieder zurückschlagen, davon bin ich überzeugt. Leko spielte wie immer, für die Zuschauer recht unspektakulär und diesmal auch erfolglos. Zumindest konnte er mit einem Schlussrundensieg sein Ergebnis erträglich gestalten.

Abschliessend noch kurze Analysen zu den entschiedenen Partien der Schlussrunde:

Leko,Peter (2749) – Carlsen,Magnus (2690) [E15]
Linares/Morelia (14), 10.03.2007

Diagramm 1

Schwarz droht 29…Dh3+ und es gibt nur einen Zug für Weiss, der den Vorteil festhält. 28.g4!± Funktioniert wegen der Grundreihenschwäche des Schwarzen. 28…Txe1+ 29.Txe1 Tf8 Die nächsten Züge sind lehrreich und typisch für Lekos übervorsichtiges Spiel. Er konsolidiert zuerst seine geschwächte Stellung am Königsflügel, bevor er sich weiteren Aktionen zuwendet. 30.h3 Dd8 31.Le4 Db6 32.Lg2 g6 33.Kg1 Kg7 34.Dd7 Td8 35.De7 a5 36.Kh1 Bis hierhin alles schöne Prophylaxe. 36…Sb5? 37.Te6!+- Sd6 38.Df6+ Kg8 39.Te7 a4?

Diagramm 2

40.bxa4? Hier liegt meines Erachtens der Hund für Lekos relativ unerfolgreiches Spiel begraben. Er übersieht einfach zu viele taktische Möglichkeiten. [40.Txf7!+- ist Standardtaktik und sollte ein Grossmeister seines Kalibers in Sekundenschnelle erkennen, auch in Zeitnot. Lekos Spiel ist meiner Meinung nach zu sehr auf seine herausragende Technik ausgelegt und er geht viel zu wenig Risiken ein. Er scheint seinen Status einfach nur noch verwalten zu wollen. Ehrlich gesagt finde ich sein Spiel ziemlich langweilig.] 40…c4 41.Kh2 Die Zeitkontrolle ist geschafft und die Stellung ist weiterhin gewonnen für Weiss. Der Rest ist uninteressant. 41…Db8 42.f4 Dc8 43.Te3 Te8? 44.Txe8+ Sxe8 45.Dc6 Dxc6 46.dxc6 Kf8 47.Kg3 Ke7 48.Kf2 Kd6 49.Ke3 Kc5 50.g5 Sc7 51.a3 Se6 52.Le4 c3 53.f5 1-0

Svidler,Peter (2728) – Morozevich,Alexander (2741) [C11]
Linares/Morelia (14), 10.03.2007

1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sc3 Sf6 4.e5 Sfd7 5.f4 c5 6.Sf3 Sc6 7.Le3 a6 8.Dd2 b5 9.a3 Lb7 10.dxc5 Lxc5 11.Lxc5 Sxc5 12.Ld3 b4 13.Se2 Db6 14.De3 In einer selten gespielten Französischen Steinitz-Variante spielt Morozevich wieder voll auf Sieg:

Diagramm 3

14…d4!? 15.Sfxd4 Sxd4 16.Dxd4 bxa3 17.Txa3 Td8 18.De3 Dxb2

Diagramm 4

19.Dxc5?? Irgendwo muss sich Svidler verrechnet haben, denn das funktioniert gar nicht. [19.0-0 Sxd3 20.Txd3 Txd3 21.Dxd3 0-0 mit dynamischem Gleichgewicht aber m.E. angenehmerer Stellung für Schwarz wäre normal gewesen.] 19…Db1+ 20.Kd2 Dxh1 Weiss bemerkte wohl, dass er nichts droht und dementsprechend folgte aus Verlegenheit der nächste Fehler. 21.Sc3? Dxh2 Schwarz rechnet genau und nimmt einfach alles weg. 22.Ta4 Dxg2+ 23.Kc1 Tc8 24.Db4 Dg1+ 25.Sd1 Lf3 26.Txa6

Diagramm 5

Dc5! Es galt die letzte Klippe zu umschiffen und Lb5+ wirkungslos zu machen. 27.Da4+ Kf8 28.Ta5 Dg1 0-1

An diesem Wochenende findet in Baden-Baden das Final Four im Pokalwettbewerb für Mannschaften statt. Dabei setzten sich heute im Halbfinale Aljechin Solingen und Baden-Baden jeweils mit 3-1 gegen ihre Konkurrenten Werder Bremen und Berlin-Tegel durch. Die Solinger, die ihrer jungen Siegertruppe aus dem letzten Jahr vertrauen, gewannen eher überraschend, während Baden-Baden sich erwartungsgemäss durchsetzte. Dabei hätte Blogger Olaf Teschke (Rank zero) auf Seiten der Tegeler mit dem Budapester Gambit seinem Gegner beinahe einen eingeschenkt. Die Analyse dieser Harakiri-Partie wird bestimmt auf seinem Blog folgen. Den grössten Nachhalleffekt wird aber folgende Partie hinterlassen, die in der klassischen Reihe „Amateur schlägt Meister“ einen würdigen Platz einnehmen wird:

IM Von Herman,Ulf (GER) (2364) – GM Krasenkow,Michal (POL) (2651) [D08]
GER-Cup Team 1/2 Baden, SK König-Tegel-OSC Baden-Baden, 10.03.2007

1.d4 d5 2.c4 e5 3.dxe5 d4 4.Sf3 Sc6 5.a3 Sge7 6.Sbd2 Sg6 7.Sb3 Le6?N [7…Lg4; 7…Sgxe5] 8.Sbxd4 Lxc4 9.Da4 Ld5

Diagramm 1

Nach einem völlig missglückten Krasenkowschen Eröffnungsexperiment setzt Weiss jetzt schon zum finalen Schuss an:
10.e4!+- Lxe4 11.Lb5 Dd7 [11…Dd5 12.0-0 a6 13.Td1! Lxf3 14.Lxc6+ bxc6 15.Sxf3 Db5 16.Dg4+-] 12.Le3 Td8?! 13.0-0-0

Diagramm 2
1-0

Unglaublich!

Für die, die es noch nicht wissen, hier der Hinweis:

Spanien ist, was die Quantität und Qualität an Turnieren und Preisgeldern betrifft, das absolute Schachland Numero Uno. Als Zeichen meiner Ehrerbietung werde ich deswegen in einer neuen Kategorie regelmässig über das Schach in Spanien und der gesamten spanischsprachigen Welt berichten.

Heute mache ich den Anfang mit einer Ankündigung über ein Schnellschachturnier der Extraklasse. Vom 06.04.2007 bis 08.04.2007 findet in Ciudad Real (ca. 150 Km südlich von Madrid) ein Festival statt, welches nur mit den Chess-Classic in Mainz vergleichbar ist. Es beinhaltet ein Schnellschach-, ein Blitzschach- und ein Fischerschachturnier. Der Preisfond beträgt nicht mehr und nicht weniger als 112.000 Euro!

Dementsprechend liest sich die Teilnehmerliste wie das „Who is Who“ der Schachwelt. Gleich 11 Spieler mit ELO>2700 sind sogar dabei. Darunter Anand, Ivanchuk, Aronian und Svidler, die zur Zeit noch in Linares um Lorbeeren wetteifern.

Seit heute laufen die letzten Runden der 1. Österreichischen Bundesliga. Alle Mannschaften spielen an einem zentralen Ort, dieses Mal in Mattersburg, und alle Partien werden live übertragen. Auf der sehr gut eingerichteten Website finden sich darüber hinaus ausführliche Informationen zur gesamten Liga.

Da fast jede Mannschaft Deutsche Spieler gemeldet hat, verwundert es nicht, dass es häufig zu Deutsch-Deutschen Duellen kommt. Heute trafen die Vereinskollegen aus Tegernsee, GM Teske und GM Stangl, aufeinander. Wer dachte, dass das gleichbedeutend mit einem Remis sei, sah sich drastisch getäuscht.

GM Teske,Henrik (2524) – GM Stangl,Markus (2465) [D90]
AUT-Tch (4), 08.03.2007

Nach einer minderwertigen Grünfeld-Slawisch-Mixvariante, hat sich Weiss ein deutliches Plus erspielt:

Diagramm 1

22.Le8!+- Danach dringt der Läufer richtig schön in die schwarze Stellung ein. 22…b5 23.Lf7+ Kh7 24.Da5 Lf6 25.Tc7 Ld7? Erlaubt eine nette kleine Kombination. Die Stellung war aber eh nicht mehr zu retten.

Diagramm 2

26.Lxg6+! Sxg6 27.Sxd7 Txd7 28.Txd7+ 1-0

Henrik Teske erzählte mir vor drei Jahren, dass er nur noch 1.e4 spielen würde, weil man da – hört und staunt – keine Theoriekenntnisse benötige und sehr schnell Matt setzen könne. Anscheinend ist da etwas schief gelaufen und er greift wieder häufiger zum d-Bauern. Heute dürfte er es nicht bereut haben.

Nach seinem Sieg in der Hinrunde in Morelia gewann Magnus Carlsen heute erneut gegen einen sichtlich indisponierten Ivanchuk und verkürzte den Rückstand auf den führenden Anand um einen halben Punkt. Es wäre schon eine kleine Sensation, wenn er am Ende diesen noch einholen würde.

Magnus Carlsen (2690) – Vassily Ivanchuk (2750) [D88]
Linares/Morelia (11), 06.03.2007

1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 d5 4.cxd5 Sxd5 5.e4 Sxc3 6.bxc3 Lg7 7.Lc4 c5 8.Se2 Sc6 9.Le3 0-0 10.0-0 Sa5 11.Ld3 b6 12.Tc1 cxd4 13.cxd4 e6 14.Dd2 Lb7 15.h4 De7 16.h5 Tfc8

Diagramm 1

Diese Stellung brachte Schwarz überhaupt keine Erfolge in der Praxis und deswegen ist es verwunderlich, dass sich Ivanchuk darauf eingelassen hat. 17.e5N Weiss steht klar besser, da er die schwarzen Felder entscheidend kontrolliert. [17.Lg5 Da3 18.e5 Da4 (18…Ld5 19.Sc3 Sc4 20.Lxc4 Txc4 21.h6 Lf8 22.Sxd5 exd5 23.Txc4 dxc4 24.d5 c3 25.Dd3 Dxa2 26.d6 De6 27.d7 Le7 28.Lxe7 Dxe7 29.Td1 Td8 30.Dxc3 b5 31.Td6 b4 32.Dd4 b3 33.Dc3 a5 34.Dxa5 b2 35.Db6 b1D+ 36.Dxb1 Dxe5 37.Dd1 Dg5 38.Tc6 Dxh6 39.Tc8 Df8 40.Dc2 De7 41.Txd8+ 1-0 Zueger,B (2445)-Gobet,F (2405), Genf 1988) 19.Lf6 Dd7 20.Lxg7 Kxg7 21.Df4 De7 22.Le4 Lxe4 23.Dxe4 Dg5 24.Sf4 Df5 25.Dxf5 gxf5 26.d5 exd5 27.Sxd5 Kh6 28.f4 Tc4 29.Tcd1 Td8 30.g3 Ta4 31.Se3 Txd1 32.Txd1 Kxh5 33.Kh2 Txa2+ 34.Kh3 Ta3 35.Sxf5 Sc4 36.Td7 Se3 37.Sxe3 Txe3 38.Txf7 a5 39.Tf6 b5 40.e6 Txe6 1-0 Lukacs,P (2470)-Schneider,A (2415), Ungarn 1984] 17…Txc1 18.Txc1 Tc8? Viel zu schematisch gespielt… [18…Sc6 Wäre z.B. viel stärker gewesen. Der Bauer d4 ist schwach! Die Partie hätte dann nicht so einen forcierten Charakter genommen. 19.Le4 Dd7 20.Sg3±] 19.Txc8+ Lxc8 20.Lg5!

Diagramm 2

…da Schwarz um eine vernünftige Antwort nun verlegen ist. 20…Dc7?! Noch eine Ungenauigkeit. [20…f6? 21.Lxf6 Lxf6 22.exf6 Dxf6 23.Dc2+-;
20…Da3 Wäre noch der beste Versuch gewesen, um die Dame auf der Diagonale zu belassen und temporär den Läufer auf d3 anzugreifen. Bei genauem Spiel hätte aber auch dieser Zug keine Rettung herbeigeführt. 21.Lf6 Lb7 22.Lxg7 Kxg7 23.Dg5! Sc6 (23…Dxd3?? 24.h6+ Kf8 25.Dd8#; 23…Kg8 24.Sf4+-) 24.hxg6 hxg6 25.Sf4+-] 21.Lf6 Sc6 [21…Lxf6 22.exf6 Dd6 23.Dg5 Df8 24.Sf4+-] 22.Dg5!

Diagramm 3

h6 [Bittere Notwendigkeit, da 22…Lxf6? 23.exf6! Dd6 wegen 24.hxg6 hxg6 25.Lxg6! fxg6 (oder 25…Kf8 26.Lxf7! Kxf7 27.Dg7+ Ke8 28.f7+) 26.Dxg6+ Kf8 27.Dg7+ Ke8 28.f7+ nicht funktioniert.;
22…Sb4 23.Lxg7 Kxg7 (23…Sxd3 24.Lh6! führt unweigerlich zum Matt auf den schwarzen Feldern.) 24.Df6+ Kf8 25.Lxg6!] 23.Dc1 g5

Diagramm 4

Danach gewinnt Weiss forciert eine Figur. Aber Rettung war eh nicht in Sicht: [23…Dd7 24.Df4! Sb4 (24…g5? 25.De4+-) 25.Lxg7 Kxg7 26.Df6+ Kg8 27.Le4 Lb7 28.Lxb7 Dxb7 29.hxg6+-] 24.Lb5 Ld7

Diagramm 5

25.d5! exd5 26.Sd4

Diagramm 6

Lxf6 27.exf6 Dd6 28.Lxc6 [28.Sxc6 Dxf6 29.Sxa7 Wäre auch gegangen.] 28…Dxf6 29.Lxd7 Dxd4 30.g3 Der Rest ist Sache grossmeisterlicher Technik und Schwarz sieht keinen Grund diese bei seinem jungen Kollegen zu testen. 30…Dc5 31.Dxc5 bxc5 32.Lc6 d4 33.Lb5 Kf8 34.f4 gxf4 35.gxf4

Diagramm 7
1-0

Jeden Monat freue ich mich aufs Neue die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift „Schach“ zu lesen. Gut recherchierte Berichte, fundierte Analysen und in letzter Zeit auch Kolumnen zu spannenden Themen rund um das Schach festigen die Position der anspruchsvollsten Fachzeitschrift als Nr. 1 im Deutschen Sprachraum.

In der März-Ausgabe berichtet der hauptverantwortliche Redakteur Raj Tischbierek exklusiv von der Deutschen Einzelmeisterschaft, die vom 18.01.2007 bis 28.01.2007 in Bad Königshofen stattfand. Auf Seite 49f. geht er auf die entscheidende Verlustpartie Prusikins in der letzten Runde gegen Naiditsch ein und thematisiert die im Internet aufgekommenen Gerüchte, dass Prusikin die Partie absichtlich gegen Naiditsch verloren hätte.

Dabei kritisiert er den Blogger Rank zero, der wohl diesbezügliche Gerüchte gestreut hatte. Leider ist in den Tiefen seines Archivs hierzu kein eindeutiger Beitrag mehr zu finden, doch ich gehe von der Annahme aus, dass eine Verleumdung tatsächlich stattgefunden hat. Ob dieses Fauxpas gipfelt die Mahnrede Tischbiereks in der Aussage „typisch Blogger“ und der Vergabe des „Silbernen Breutigams“ an den Betreiber der Seite, Olaf Teschke.

Trotz der inhaltlich korrekten Kritik an der Berichterstattung Rank zeros begeht Raj den gleichen Fehler wie jener und andere Journalisten vor ihm – ein gewisser Martin Breutigam bekommt in der Schachszene wegen seiner haltlosen Verdächtigungen gegenüber Topalov gerade derbe sein Fett weg (vgl. seinen Artikel „Wenn der Daumen im Mundwinkel wackelt“ vom 26.01.2007 in der Sueddeutschen Zeitung) – wenn er das Vergehen eines Einzelnen als willkommenen Anlass nutzt, um die gesamte Blogosphäre zu diffamieren.

Über die Gründe seiner Aussagen könnte ich nun spekulieren, doch oberste journalistische Prinzipien wie Neutralität und Objektivität gebieten dies nicht und so fahre ich weiter sachlich fort. „Schach“ selbst hält sich nicht immer an die Grundsätze, die man von Qualitätszeitungen bzw. Zeitschriften erwarten darf und muss. So berichtete Dirk Poldauf in Schach 10/2006 (S.19) vom unverfrorenen Remisangebot eines Amateurs gegenüber einem Grossmeister. Die unwürdige Diskussion über dieses eher harmlose Ereignis zog sich durch erboste Leserbriefe über mehrere Ausgaben hinweg und zeigte eindeutig auf, auf welcher Seite das Denken einer Korrektur bedarf [vgl. Schach 11/2006 (S.69f.); Schach 12/2006 (S.67) und Schach 1/2007 (S.40)].

Ich möchte nicht so weit gehen und „Schach“ eine sorglose Vorgehensweise in der Berichterstattung vorwerfen, doch dass im praktischen Journalismus häufig medienethische Grundsätze missachtet werden ist nicht nur durch den Boulevardjournalismus bekannt (vgl. die vom Deutschen Presserat veröffentlichte „Chronik der Rügen“). Ökonomische Zwänge, Konkurrenz-, Zeit- und Erfolgsdruck führen halt manchmal zu unreflektierten Aussagen.

Dass im Internet und insbesondere in der Blogosphäre gerne mal Gerüchte gestreut werden liegt in der Natur des Mediums – zu diesem Phänomen will ich im Rahmen dieses Artikels nicht näher eingehen, um den Rahmen nicht zu sprengen und verweise auf die unten angegebene Referenz. Es gilt hier wie im traditionellen Journalismus zwischen denen, die sich der seriösen Berichterstattung widmen, und jenen, die es mit der Wahrheit nicht allzu genau nehmen, zu unterscheiden.

Trotz allem bin ich überzeugt, dass „Schach“ eine qualitativ hochwertige Zeitschrift, vielleicht die einzige in Deutschland, ist, verleihe aber Dir lieber Raj ob der Aussage „typisch Blogger“ den Bronzenen Breutigam für diesen höchst unreflektierten Unsinn.

Referenz:

Armborst, Matthias (2006): Kopfjäger im Internet oder publizistische Avantgarde? Was Journalisten über Weblogs und ihre Macher wissen sollten. Berlin: LIT Verlag

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