Die letzten Tage waren kalt gewesen und in Gedanken schlenderte ich die Strassen meiner Heimatstadt entlang. Mir ging es nicht Gutman, seit dem mich meine Partnerin heute verlassen hatte. Warum hatte Sie das bloss getan? Nicht nur, dass ich überhaupt nicht verstand, was der Auslöser war, nahm sie auch noch meinen ganzen Hausrath mit. Selbst den Kartoffelschebler beanspruchte sie. Mir kamen die Tränen. Bei dem Griff in meine Jackentasche fand ich kein Tempo. Lediglich ein altes benutztes Kosinzewa.. Sie hatte mir einen Abschiedsbrief geschrieben, aber ich hatte nicht die Kraft, diesen zu lesen.

Zu blöd, dass mir dass auch zu einer Jahreszeit passieren musste, wo Besinnlichkeit in die Haushalte einkehrte. Es half nichts. Das Leben musste weiter gehen. Als ich so in Gedanken meinen Weg fortsetzte, erreichte ich ohne dies so richtig wahrzunehmen, das Gasthofer „ Am Tischbier-Eck“. Ich wischte mir die Tränen vom Gesicht, nahm allen Mut zusammen und betrat diese Kneipe. Am Tresen stand ein Bischoff der eine Knaak-Wurst ass. Ich setzte mich kurzerhand dazu, bestellte einen Baklan-Teller und kam mit dem Geistlichen ins Gespräch.

Auch er hatte Nöte und berichtete mir, dass er im fernen Australien ein Schürf- und Siebrecht erworben hatte. Leider waren anscheinend die Ressourcen schon zu Neige gegangen und somit hatte es den Anschein, dass man den Kirchenmann über den Leisten gezogen hatte.

Mitten im Gespräch bestellten wir uns beide noch ein Bier für Lau.

Wir kamen immer tiefer ins Gespräch und der Bischoff erzählte von einer weiteren Investition, die er vornehmen wollte. In Panama gab es grosse Kautschuk-, Iwantschuk– und Fedortschuk-Plantagen, die man billig kaufen konnte. Er wollte so versuchen, viele Rohstoffe zur eigenen Textilherstellung zu erwerben. Doch nun war er sich nicht mehr sicher, ob dieses nicht ebenfalls ein Betrug war.

Ich vergass meine Sorgen und hörte dem Mann weiter zu. Wieder bestellten wir beim Schenk. Der Bischoff nahm einen Punsch und ich einen Bönsch.

Im weiteren Verlauf unseres Gespräches kam ein polnischer Mönch in die Gesprächsrunde dazu, der mit einem sehr starken Akzent sprach. „Wänn Sie möchten Härr Bischoff, fahre ich Sie mit meinem Renault Lagunow nach Hause, Womacka kein Problem“. Während er diese Offerte dem Kirchenoberhaupt unterbreitete, bestellte sich der Mönch einen Appel mit Senff, gepaart mit einem Wodka Prusikin.

Mir wurde schlecht.

Immer mehr zog der Mönch den Bischoff ins Gespräch, sodass ich immer weniger an dieser Runde teilhaben durfte. Umso mehr ich wieder in Gedanken verfiel, umso mehr kamen die Erinnerungen an meine Liebste zurück. Doch mittlerweile hatte der Alkohol die Sorgen unterhoolt und linderte die Schmerzen zumindest für einen Augenblick. Während ich schon leicht benebelt durch den Gastraum meine Augen -“ suchend nach dem Unbekannten -“ schweifen lies, kam Gustafs Sohn in die Lokalität. Seine Mutter kam aus Sierra Leone und er war somit ein netter kleiner Afromejew-Deutscher, dem seine Hautfarbe gerade bei den Frauen Aufmerksamkeit schenkte. Bei den Männern war er dagegen eher der Buhmann.

„Hallo, du musst der Freund von Anna sein, nicht wahr? Ich habe dich Anand ihrer Beschreibung sofort erkannt.“ Leko mich am Arsch, dachte ich! Was will denn das Musytschuk von mir? Sofort bestellte ich mir einen Joghurt mit rechtsdrehenden Cmilyten, um einigermassen nüchtern zu werden !

Wieder ergriff der Sohn von Gustaf das Wort:“Du, Sie sucht dich überall. Sie hat eine Überraschung für dich. Zieh deine Socko an. Sie hat eine neue Wohnung für euch angemietet und bereits alles eingerichtet. Die Wohnung ist viel grösser und ein echter Rublewski hängt an der Wand.“

Sofort stiegen wir in Gustafs Sohn Auto -“ ein tschechischer Landa -“ und fuhren zu der neuen Wohnung.

Ich war überglücklich, dass meine Sorgen unbegründet waren. Im Nachhinein hätte ich allerdings den Abschiedsbrief lesen sollen, der in Wirklichkeit die neue Adresse verbarg mit einem „Ich liebe dich! Anna“.

Erst jetzt wurde mir klar, wie viel mir Anna bedeutete. Vielleicht war es wichtig, dass es zu Weichnachten passierte. An dem Fest der Liebe.

Bernard Verfürden

Kommentare

8 Antworten zu “Die etwas andere Weihnachtsgeschichte!”

  1. Schachspieler am 19. Dezember 2008, 00:22

    Der Text liest sich ein bischen wie Willy Astor für Arme. Sorry, aber von dem Autor kam schon Besseres und Geistreicheres. Klingt hart, ist aber so, da hilft auch kein Weihnachten.

  2. Ulrich Geilmann am 19. Dezember 2008, 07:58

    Geil, Mann!! :))

  3. Hamburgs langweiligster Schachspieler am 19. Dezember 2008, 08:17

    Ich hätte ja wenigstens noch erwartet, dass der Erzähler naiditsch auf den vermeintlichen Neuen seiner Anna ist, auf dem Weg zum Tischbier-Eck wie ein Schneider friert und zu den genossenen Spirituosen auch ein Ouzo Souleidis gehört 🙂

  4. Lenfant am 19. Dezember 2008, 10:42

    Ich schliesse mich Vorredner Geilmann an…“Geil, Mann!!“ :))

  5. Falko Meyer am 19. Dezember 2008, 17:42

    BEIM HECTOR! Ver für den GROSSen STAUBigen MÜLLer etwas übrig hat… MEINS DINGER ist das nicht. Zu viele RechtschreibFELLER und ohne GLANTZ. Kein GRUND im ERNST als harter RICHTER hier aus einem FISH einen WOLF zu machen, aber für einen MEISTER doch etwas L’AMi, es fehlt ein echter PENG, ausserdem geht da ein zu klarer RISs durch die Geschichte. Ja, ja, MOSERn können wir alle.

    Fröhliche Weihnachten allerseits!

  6. Ganz einfach am 20. Dezember 2008, 20:59

    So’n Shit! Die Idee an sich noch ganz gut, aber „Leko mich am Arsch [..] Was will denn das Musytschuk [..] [..] Joghurt mit rechtsdrehenden Cmilyten [..][..] Zieh deine Socko an.“??? Von komischen Plantagen und benutzten Kosinzewas ganz zu schweigen… . Ne, ne, ne..

  7. Frank am 21. Dezember 2008, 23:55

    Naja, meine fünfjährige Tochter würde sagen: Das ist a a! Ich, finde es auch nicht ganz so gut……..sorry

  8. Dein Lieblingsschacher am 26. Dezember 2008, 14:12

    Typisch deutsch: Auch an Weihnachten wird nur rumgenörgelt… da sollte ich doch schnell wieder aus dem Netz gehen und die restliche Ruhe geniessen…

Einen Kommentar hinterlassen

You must be logged in to post a comment.