Die folgende Gurke schickte mir Schachfreund Jens-Erik Rudolph aus Hamburg. Sie stammt aus dem Jahr 1994!

An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass Jens-Erik seit Mai auch ein eigenes feines Schachblog führt ((Demobrett)). Es wäre schön, wenn mehr Schachspieler seinem Beispiel folgen würden, denn meines Erachtens gibt es bis dato immer noch wenige deutsche Schachblogs. Einsendungen für diese Serie werden natürlich weiterhin gerne entgegengenommen.

Rudolph,Jens Erik (1895) – Richter,Thomas (1765)
Barmbeker Schachklub VM 1994

Diagramm 1

Schwarz hat einen Springer für zwei Bauern geopfert und steht sehr aktiv. Weiss ist in der Entwicklung zurück und der König hängt in der Mitte fest. Daher hätte ich mich zunächst um die weitere Entwicklung kümmern sollen. Stattdessen wollte ich den schwarzen Druck mittels Sb5 sofort abschütteln. Gegen den „Kombinations-Beauftragten“ unseres Vereins ging das aber voll in die Hose.

13.Sb5?? 13.e3 Thd8 14.Le2 g5 15.h3 und Weiss steht etwas besser.

Diagramm 2

13…Txd2!-+ 14.Sxd2 Se4 15.Sd4 Td8 16.S4f3 Df6! 17.Dc2 Lc6!

Schwarz hat in aller Ruhe seine Figuren optimal für den Einschlag auf d2 positioniert. Weiss kann nur interessiert zuschauen.

18.Tg1?! Txd2! 19.Txd2 Da1+ 20.Dd1 Db2 21.e3 La4! 22.Dxa4 Lxd2+ 23.Ke2 Lb4+ 24.Sd2 Dxd2+ 25.Kf3 Dxf2+ 26.Kg4 Df5+ 27.Kh4

Diagramm 3

27…Dg5+ Ein kleiner Gag: 27…Le7# wäre direkt Matt gewesen. 28.Kh3 Sf2# 0-1

Kommentare

2 Antworten zu “Die Gurke meiner Karriere (16)”

  1. Thomas Richter am 24. Juni 2008, 11:23

    Hallo,

    durch meinen Vereinskameraden Jens-Erik bin ich auf seine „Gurke“ aufmerksam geworden und muss leider mitteilen, dass Jens-Erik Rudolph zumindest nach meinen Notationen die Partie schon nach 22…Lxd2+ aufgab, vielleicht weil er einen Damenverlust sah. Das zwangsläufige Matt wäre natürlich noch schöner gewesen. Aber wie gesagt blieb das alles eben hinter den Kulissen…

    Schon zuvor gab und gibt es einige Stellen zum Verweilen. Auf meinen stillen Zug 17…Lc6!! bin ich sehr stolz und habe ihm deshalb in meinen Kommentaren zwei Ausrufezeichen gegeben.

    Hingegen habe ich 18.Tg1 nicht mit einem Fragezeichen versehen, weil Weiss sowieso nichts Besseres hat. Auch nach etwa 18.e3 oder 18.c5 erfolgt der Einschlag auf d2.

    19…Da1+! habe ich schon deshalb als starken Zug markiert, weil ich damals die Partie eingeschickt hatte und die Kombi bereits in „Schach“ 11/95 veröffentlicht wurde. Nur meinet leider Albin Pötzsch, die Alternative 19…Lxd2+ wäre besser, doch trotz Turmgewinns wäre mein Angriff dann verpufft. Mein Zug jedoch erhält die Ohnmacht des Gegners aufrecht und erobert letztlich viel mehr Material.

    Da ich die Partie mit meinen Kommentaren nur in FRITZ4 gespeichert habe auf meinem alten Rechner, könnte ich Ihnen leider nur den Ausdruck mit meinen Kommentaren zuschicken, wenn Sie mir eine Postadresse mitteilten.

    Ansonsten finde ich Ihre Seite toll und bin Jens dankbar, mich nochmals (!!) darauf aufmerksam gemacht zu haben, obwohl ich doch gerade erst in der HSK-Clubzeitung bei der Bundesliga-Berichterstattung in Evi Zickelbeins Artikel lesen konnte, dass etwa auch Niklas Huschenbeth kürzlich im Senfglas landete (siehe S. 31 im „aktuell“ 3/2008, das auch im Internet auf der Website des HSK veröffentlicht ist!). Ciao

    Thomas Richter

  2. demobrett am 24. Juni 2008, 11:44

    Hallo Thommy,

    ich habe das Partieformular nicht mehr. Die Partie habe ich einer alten Vereins-Datenbank entnommen. Dort stand sie so wie hier beschrieben. Vielleicht bist Du ja beim Mattsetzen nicht mehr zum Mitschreiben gekommen 😉

    Die schönsten Züge sind ja aber ohnehin vor dem 23.Zug geschehen.

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