Die folgende Gurke schickte mir Schachfreund Bemba, nachdem er es mir schon beim Turnier Oberhausen ((Sieg in Oberhausen)) angekündigt hatte. Sie gehört zur Kategorie „ganz bittere Gurke“. Statt die Partie direkt zu gewinnen, stellt Schwarz einzügig und ohne Not die Partie weg.

Schall und Rauch

Es geschah im Jahre 2002 beim Qualifikationsturnier zur Deutschen Amateurmeisterschaft in Brühl. Ich startete mit 2 aus 3 ordentlich ins Turnier und machte mir Hoffnung bei einem Sieg reelle Chancen auf eine Qualifikation für die Endrunde zu haben. In der Partie passierte Folgendes:

Ich hatte Materialvorteil und eine gute Stellung. Mir war klar, dass der Turmzug nach d3 die Partie schnell gewinnt. Ich konzentrierte mich voll und ganz auf die Ausführung des Zuges und sammelte meine Energie in den Finger meiner rechten Hand. Ich kontrollierte meine Atmung. Es galt vor der Ausführung des Zugs tief einzuatmen und während des Zugs kräftig auszuatmen. Ich zog den Turm von b3 nach d3. Dabei entstand soviel Reibungswärme auf dem Brett, dass Wolken vor mein Gesicht zogen. Ich genoss den Augenblick und schaute meinem Gegner in die Augen. Er schaute verdutzt, dann wurde mir klar, was passiert war. Voller Tatendrang hatte ich den Turm ein Feld zu weit geführt. Auf e3 war mein Turm ungedeckt. Ohne den Zug meines Gegners abzuwarten gab ich auf. Mein Traum vom Finale löste sich in Schall und Rauch auf.

Gerhard Löw (DWZ 1687) -“ Ralph Bemba (DWZ 1643)

Stellung nach 39.Txg7:

Löw-Bemba

39…Txe3?? 1-0

Kommentare

Einen Kommentar hinterlassen

You must be logged in to post a comment.