Turm oder was?

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Bei weiterhin reger und sehr kreativer Beteiligung, ich denke schon über eine Anwerbung der Kommentatoren und Gründung einer Ideen-Agentur nach, wurden folgende Vorschläge für die Figur Turm unterbreitet: Bergfried, Rammbock, dat Schlössken, Marterpfahl, Fels in der Brandung, Koloss, Riesenfuss, Rochus, Last mans chariot, Orthanc, Barad-dur, Dickkopf, Remiskönig, Wagen.

Remiskönig gefällt mir besonders gut. Ich habe den Eindruck, dass „Dein Lieblingsschacher“ sich bis dato am häufigsten beteiligt hat und somit im Rennen um den geheimen Preis die Nase vorn hat. Um seinen Zinken noch einzuholen, gebe ich den Lesern nun die Chance ihre Ausdauer zu beweisen. Drei Figuren sind noch übrig und diesmal ist der Läufer dran. Also, welche Synonyme fallen euch für die Diagonalschraube (sehr spontaner Einfall von mir) ein?

Auf, auf!

Kommentare

22 Antworten zu “Turm oder was?”

  1. Sebastian Siebrecht am 21. November 2007, 22:03

    Die Stange (Stangen)
    Besonders in der Paarbildung sehr starkes Instrument und somit auch liebevoll das „Säuferpärchen“ genannt.
    Im Französichen „Fou“ (der Narr) auch sehr reizvoll.
    Manchmal taumelt er willenslos, machmal sehr zielstrebig über das Brett.
    Lass ihn mal mit all seiner Wirkungskraft über die Diagonale sausen.. ein Hochgenuss 😉
    Interessanter Weise spiele ich mit Weiss viel lieber mit dem weissfeldrigen und mit Schwarz mit dem schwarzfeldrigen seiner Art!
    (Financhetto lässt grüssen).

    Meine Leiblingsfigur.

    Wird von Falko Meyer aber immer wieder brutal entkräftet, da seine Springer einfach wirkungsvoller sind!

  2. Dein Lieblingsschacher am 22. November 2007, 01:44

    Wie wäre es denn mit „Sniper“ aufgrund seiner tödlichen Präzision über lange Distanzen? „Der Bischof“ ist ja beinahe schon völlig abgegriffen und veraltet. Und nur, weil der Schlitz an der Figur eine Bischofsmütze symbolisieren soll? Warum dann nicht „Das Schlitzauge“ statt dem allseits bekannten Schlitzohr?

  3. .t0mmy am 22. November 2007, 07:05

    Trotz des Maskulinum „der Bischof“ empfinde ich persönlich den Läufer als weibliche Figur. Filigran tanzt er durch die Reihen und kann sich mühelos zwischen Bauernreihen hindurchtanzen um sein intrigantes Spiel zu vollenden.
    Daher mein Vorschlag: „die Hofzofe“!

  4. schachdet am 22. November 2007, 10:53

    zum Läufer fällt mir ein, dass meine Idee ihn „Roadrunner“ zu nennen, nur in Einzelfällen übernommen wurde. Sehr schöne Namen fand ich Haxenmaxe und Holzkasper.

  5. Dein Lieblingsschacher am 22. November 2007, 12:02

    Aufgrund der Eigenschaft des Läufers, nur eine Felderfarbe zu bestreichen, könnte man ihn auch Einspurbahn nennen.

  6. Falko Meyer am 22. November 2007, 12:20

    Siehe oben bei Kollege Siebrecht, diese minderwertige und insbesondere bei paarweisem Auftreten weit überschätzte Figur hat definitiv keine euphemistische Namensgebung verdient, insofern kommt das französische fou (frei übersetzt „Volltrottel“) der Realität schon sehr nahe.

    Keine andere Figur ist so dämlich, immer nur auf gleichfarbigen Feldern zu bleiben, der Volltrottel benötigt doppelt so viele Züge zur Vorbereitung der kleinen Rochade wie das überragende Sprungtier (in Vorwegnahme der nächsten Umfrage auch Meyer-Springer genannt ;-)).

    Die Zugweise des Volltrottels ist so beschränkt, dass es die am einfachsten zu erklärende Figur ist, selbst Turm und König sind da kreativer, so können sie doch zumindest noch rochieren.

    Letztlich benötigt man daher mindestens eine Elozahl von 2400 um mit einem oder gar zwei Volltrotteln erfolgreich Partien bestreiten zu können und trotz der augenscheinlichen Schwächen noch etwas Positives aus ihnen rauszukitzeln – für die schachlichen Volltrottel ist ein zweizügiges Gabelfrühstück da doch deutlich angenehmer…

  7. Rentz am 22. November 2007, 13:38

    Mein Vorschlag wäre Bobby, schliesslich hat wohl kaum jemand diese Figur so meisterhaft geführt wie RF (vor allem im Endspiel)

  8. Robert am 24. November 2007, 18:04

    Meine Vorschläge für diese Runde:

    – Halbe Portion oder Halbstarker
    – Larsens Liebling
    – The Good, The Bad and the Ugly
    – Hermaphrodit (Das ist die Idee von GM Jonathan Rowson aus seinem Buch „The seven Deadly Chess Sins“)

    Rob

  9. Dein Lieblingsschacher am 24. November 2007, 19:37

    Ergänzen liesse sich auch noch: „H-Bauernklopper“

  10. Dein Lieblingsschacher am 24. November 2007, 21:27

    Da der Läufer oft zu blöd ist trotz Mehrbauern den vollen Punkt zu holen, wenn sein Kontrahent auf einer anderen Felderfarbe verkehrt, ist mir noch in den Sinn gekommen hier einfach mal von „ungleichfarbigen Remisspacken“ zu sprechen, die einem die ganzen sauer erkämpften Bauern entwerten.

  11. Graf Salm am 24. November 2007, 22:58

    Ganz spontan fallen mir die Beiden ein

    – Bondagemaster
    – Rassist

    Gründe wird man sich wohl in beiden Fällen denken können.

  12. Stefan am 25. November 2007, 20:02

    Der „32er“ drückte gleichfalls den eingeschränkten Wirkungskreis des Läufers aus.

  13. Graf Salm am 25. November 2007, 21:48

    Ich liefere kurz vor Einsendeschluss noch „Schieler“ und „Schlitzkopp“ als Vorschläge

  14. DeepBernard am 25. November 2007, 23:26

    Das Placebozäpfchen!

  15. seltenes Vergnügen am 26. November 2007, 09:47

    zölibatärer selbstmörder , (opfert sich oft) zölibat wegen des englischen Namens bishop und der Einsamkeit als Läufer single

  16. seltenes Vergnügen am 28. November 2007, 15:16

    Nachtrag zu Turm :
    königsbeschleuniger (wg. Rochade)
    Vortragzu Springer:Shirov (wg.seiner Kunst der Springerführung in Endspielen
    Vortrag zu Bauer: Seelchen (die Begründung findet sich bei Steinitz)

  17. Hamburgs langweiligster Schachspieler am 28. November 2007, 18:14

    Meine Vorschläge für den Läufer lauten
    – Grossbauer (wenn man dem oder den Läufern gegen Falkos Springer spielt)
    – weisser/schwarzer Riese (wenn man Falkos Ansatz leichtsinnigerweise gegen Sebastian anwenden will)

  18. Falko Meyer am 03. Dezember 2007, 16:22

    kleiner… ganz ganz kleiner… mini-Nachtrag….
    ob der Partie Carlsen-Adams… bin ich froh, dass ich wohl niemals in meinem Leben die Diskussion um das Läuferpaar mit Magnus führen muss.

    Zu Kreuze kriechend…

    Falko

    P.S.: Ach was, Adams hat nur keine Ahnung, wie man vernünftig mit dem Springerpaar spielt! So ein Schönwetter-Schachspieler hat bei dem Turnier eigentlich gar nichts zu suchen 😉

    Läuferpaarbevorzuger = Warmduscher

  19. BaerenHeart am 10. Dezember 2007, 07:59

    ad Sebastian Siebrecht (response #1):
    …les „Fous Formidables“ [korrekte frz. Pl-Form?!?] („FF“)…

    ad Falko Meyer (#6):
    …übrigens Gratulation (zur Würdigung der „Meyer-Springer“)…

    ad Rentz (#7):
    …“Bobbies Brutals“ („BB“)…

    ad Robert (#8):
    …“Larsens Lieblinge“ („LL“) im Deutschen für ein starkes Diagonalschrauben-Pärchen…
    […muss gleich ein paar schöne Larsen-Partien finden gehen…]

    {…und für die Russische Fortsetzung dieses Alliterationismus‘ wünsch‘ ich mir einen Vorschlag von meinem Freund Dagobert…}

    ad #9/10:
    Gratulation dem „Lieblingsschacher“ zum Gewinn der Konkurrenz!

    ad#17:
    …die binär-„farbigen“ „Riesen“sind natürlich legendär…

    ad #18, Falko again:
    („Läuferpaarbevorzuger = Warmduscher“)
    Springerpaarbevorzuger = ?
    …KneippFreaks!?…
    …Allwetterschächer?…
    …Freunde der Schnitzkunst(!?)…
    (>gedrechselte Springer = mission impossible)
    >s. response zu DeepBernards lockenbewickelter besserer Hälfte („LieblingsspringerEnsemble“)!

  20. Georgios Souleidis am 10. Dezember 2007, 10:37

    Herrliche Einwände Baerenhart. Hättest du bei der Serie mitgemacht, hätte „Lieblignsschacher“ wohl kaum so leicht das Rennen gemacht.

  21. Robert am 10. Dezember 2007, 21:30

    Hallo BaerenHeart,

    nicht „Larsens Lieblinge“ sondern „Larsens Liebling“!
    Für den anderen Läufer hatte ich leider keine Idee 😉

    Robert

    P.S.

    1. b3 rules!
    2. Es leben die Zeiten als wir das Doppelfianchetto noch liebevoll „Doppellochsystem“ nannten.

  22. BaerenHeart am 15. Dezember 2007, 10:18

    😉
    Ich erhöhe auf den Orang und schiebe den b3 – als Bestandteil diesselben Zuges – weiter nach b4 (die Karawane muss noch weiter…)

    (…ad secundam: Long long live binocularity)!

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