Zu spät

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Nach der FAZ ((Schachbund in der Zwickmühle)) jetzt auch die SZ ((Wegen 10000 Euro )), aber es wird nicht viel nützen.

Kommentare

2 Antworten zu “Zu spät”

  1. andreas sch. am 05. August 2010, 17:21

    nun, es mag wirklich zu spät sein für diese olympiade – aber es ist nie zu spät für die zukunft.
    den 4 nationalspielern sollte jeder dankbar sein – das eitle funktionärswesen in deutschland ist gerade im dsb bekannt. herr naiditsch und auch andere haben da ja namen genannt und wer den einen oder anderen vielleicht auch promovierten herrn dieser funktionärsriege erleben durfte, kann nur mit dem kopf nicken.
    wenn es um foto-gelegenheiten geht, da schmeißt sich funktionär in seinen schicken anzug und setzt sein sonntags-grinsen auf. wenn es um konkretes handeln geht…. da läuft man in die hinterste ecke…
    die bloße tatsache, dass es dem dsb bis heute nicht gelungen ist, ein halbwegs erkennbares sponsoring zu etablieren, ist schlichtweg scheitern auf der ganzen linie.
    dass sich die herren wohl monatlich in teuren hotels zu ganz besonders wichtigen meetings treffen, ohne auch nur ansatzweise konkrete konzepte vorweisen zu können, ist eine verschwendung von mitgliedsgeldern, die besser zur förderung des spitzensports verwendet würden. und dass es bis heute (und das über monate hinweg) zu keinem treffen mit den nationalspielern kam, ist schlichtweg eine unverschämtheit und reinster dilettantismus….
    die postings auf (zb) chessvibes zeigen, dass diese herren funktionäre mit ihrem verhalten bereits jetzt stark dazu beigetragen haben, das deutsche schach international zu blamieren…. man kann wohl von renommierten sponsoren nicht erwarten, dass diese bereit sind, auf einem solchen niveau finanziell zu kooperieren!

  2. andreas sch. am 11. August 2010, 11:16

    nun, der deutsche schachbund hat ja mittlerweile auf seiner homepage reagiert, und es wird klar, dass es nicht zu spät ist. im zuge der ausführungen des dsb wird nach meinem dafürhalten deutlich, dass die kritik der nationalspieler mehr als gerechtfertigt war.

    3 gründe möchte ich hier anführen, weshalb die reaktion des dsb in besonderem maße beschämend ist. es gäbe hier wirklich vieles zu bemerken, aber zunächst nur das wesentliche:

    es wird behauptet, die kritiker hätten persönliche diffamierungen ausgesprochen. das ist erschreckend unsachlich und dikreditiert die kritiker, die jede ihrer (!) behauptungen sachlich belegen. es besteht ein sehr wichtiger unterschied zwischen „diffamierung“ und „kritik“. der dsb scheint hier nicht auf der semantischen höhe zu sein.

    der dsb behält sich „weitere konsequenzen“ vor! damit wird gedroht, der dsb führt einen machtdiskurs, der vielleicht dem selbstverständnis der funktionäre entspricht, aber nicht eben viel kompetenz in konfliktmanagement unter beweis stellt. auch hier möchte ich darauf hinweisen, dass sich jedes mittelständische unternehmen ein solch unsouveränes und unbedachtes verhalten nicht leisten könnte. hier bedarf es keiner kritik mehr von außen – hier schreibt/droht sich der dsb selbst ins abseits….

    die inhaltlichen hauptvorwürfe kommentiert der dsb nicht – und gibt ihnen damit offensichtlich recht.
    der vorwurf, der dsb sei seit jahren nicht in der lage, ein effektives sponsoring zu etablieren, wird ignoriert – man hat da wohl nicht viel dagegen zu sagen. diese kritisierte unfähigkeit scheint als fakt akzeptiert zu werden….

    der vorwurf, dass der dsb im prozess des konfliktes kein persönliches treffen mit den nationalspielern für nötig erachtet hat, wird ebenso nicht kommentiert. auch diese erheblichen defizite in handlungskompetenz, scheinen wohl einfach akzeptiert zu werden.

    vor allem kann man aber angesichts dieses hochherrschaftlichen funktionärs-schreibens deshalb den kopf schütteln, da keinerlei wille zum ausgleich erkennbar ist. in jeder billigen kommunikations-nachhilfe könnten die herren lernen, dass man konflikte anders löst, als mit machtdemonstration, um die eigene position, das eigene verhalten bedingungslos zu rechtfertigen.
    es wird nicht einmal die hoffnung auf ein gemeinsames klärendes gespräch oder auf die lösung des konfliktes angedeutet – vielmehr endet die „klarstellung“ mit der drohung „weiterer konsequenzen“!
    sollte jemals der beweis nötig gewesen sein, dass es sich hier um einen machtbewussten funktionärs-apparat handelt, dann ist er durch dieses schreiben erfolgt.
    man wünschte sich, dass anstelle dieser kompromisslosen machtkompetenz, jene ausgleichende handlungskompetenz treten würde, die den dsb-apparat im 21. jahrhundert ankommen ließe.

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