Beim 14. Int. Neckar-Open entschied heute das Klingeln eines Handys über den Ausgang im B-Open ((14. Int. Neckar-Open B-Gruppe)). Vor der letzten Runde führte Tomek Majewski mit einem halben Punkt Vorsprung vor Benjamin Häusinger, seinem Gegner aus der letzten Runde, und einem Punkt Vorsprung vor zahlreichen weiteren Spielern. Ein Remis, zudem mit Weiß, hätte ihm zum alleinigen Turniersieg gereicht. Kurz nach dem Beginn der Partie klingelte aber sein Handy, wodurch er die Partie verlor. Das katapultierte seinen Gegner automatisch zum Sieger der B-Gruppe. Vielleicht kannte Majewski die „neue“ strenge Regel nicht, denn er hatte einige Jahre mit dem Schachspielen ausgesetzt.

Kommentare

11 Antworten zu “Handyklingeln entscheidet über 1000 Euro”

  1. Josephson am 05. April 2010, 16:47

    [Nelson-modus]

    Haaa-Haa!

    [/Nelson-modus]

  2. elvis am 05. April 2010, 22:29

    Die Handyregel wurde 2004/2005 eingeführt. 2006 hat Majewski u.a. beim Neckar-Open in Deizisau gespielt. Damals wurde das Handythema noch heftig diskutiert – aber wenn er nichts davon mitbekommen hat, was rechts und links von ihm geschieht, ist das vielleicht an ihm vorbeigerauscht. Vielleicht hat er es auch einfach vergessen.
    Mein Mitleid tendiert gegen null.
    Oder hatte Majewski eine gute Entschuldigung dafür, sein Handy dort klingeln zu lassen, wo es garantiert stört?

  3. Schachblogger am 06. April 2010, 13:46

    Wann werden die Leute je begreifen, dass diese Sanktion unverhältnismäßig ist? Vermutlich hat Majewski im Gegensatz zu manchem Schachi ein Leben abseits des Bretts und das an diesem Tag nicht ausgeschaltet.

  4. slartibartfass am 06. April 2010, 20:02

    Weiß nicht, was dieses ständige Gejammere über verlorene Partien durch Handyklingeln soll? Die Regel kennt doch mittlerweile wirklich jeder. Wenn man dann nicht in der Lage ist das Handy auszuschalten, ist man halt ganz einfach selber Schuld.

    Natürlich ist das für ihn sehr ärgerlich.
    Aber wenn er „ein Leben außerhalb des Schachs hat“, wird er wahrscheinlich ohne das Preisgeld auch nicht verhungern.

    Ich bin kein begeisterter Befürworter dieser Regel. Eine wirklich bessere Lösung hat aber auch noch niemand präsentiert. Verwarnungen, Geldstrafen o. ä. sind doch auch nicht praktikabel.

  5. Bernard am 07. April 2010, 08:22

    Ich finde es ebenfalls überzogen beim Handyklingeln die Partie sofort zu „nullen“. Das Ding ist mittlerweile ein alltäglicher Gebrauchsgegenstand geworden. Hier müsste eine einmalige Ermahnung ausreichend und erst beim Folgevergehen die Partie als verloren gewertet werden.

  6. Tristan am 07. April 2010, 09:57

    @Schachblogger:

    Nun, dann braucht er ja auch den 1. Platz und die damit verbundene Honorierung nicht.

  7. Georg am 07. April 2010, 10:25

    @Schachblogger,
    ich bin froh über die Handyregelung.
    Anders wären Turniere mit grosser Teilnehmerzahl nicht mehr durchführbar. Ununterbrochen würde irgendwo ein Handy klingeln. Verwarnungen werden doch eh ignoriert, Geldstrafen würden den einen (z.B.: den „Profi“, der am Existenzminimum lebt) , hart treffen, den anderen (z.B.: dem wohlsituierten Amateur) wär’s nur ein Achselzucken wert. Allein der konsequenten Anwendung der Regel, ohne Ausnahmen, und auch der harten Sanktionierung verdanken wir, dass der Geräuschpegel bei grossen Turnieren frei vom Handygebimmel ist. Die Menschheit hat Jahrtausende ohne Handy überlebt, da wird man auch mal für die Dauer einer Schachpartie ohne auskommen. Und wer einfach vergessen hat es auszustellen, hat halt Pech gehabt. Ein Dameneinsteller, das vergessen die eigene Uhr zu drücken, o.ä. sind ähnliche unglückliche Versehen, die auf’s eigene Konto gehen.

  8. Franz Jittenmeier am 08. April 2010, 17:26

    Das Handyverbot mit der Folge eines Partieverlustes ist ein absoluter Schwachsinn. Es gibt ganz andere und auch bessere Möglichkeiten um zu betrügen. Wenn das Handy klingelt, ist es doch geradezu ein Beweis, dass der Besitzer des Handys nicht betrügen will. Sollte es als Störung empfunden werden, genügt eine Verwarnung! Viel schlimmer ist, aber bitte nur als eines vieler Beispiele ansehen, wenn ein stark erkälteter Gegner, einen andauernd anbläst, weil er keine Luft bekommt. Es gibt auch Spieler mit einem Putzfimmel. Sie versuchen dauernd mit einem spitzen Zeigefinger ein Phantomhaar vom Brett zu entfernen und rücken einem dabei die Figuren zurecht …
    So etwas ist für mich weit mehr störend als ein Handyklingeln. Zumal es noch aus Vergesslichkeit passiert. Keiner kann sich davon freisprechen, dass ihm das nicht auch passieren kann.
    Viele Grüße Franz Jittenmeier

  9. Georg am 08. April 2010, 18:55

    @Franz,
    da muss ich Dir widersprechen.
    Das es viele Möglichkeiten gibt, sich am Brett ohne Partieverlust daneben zu benehmen ist keine Argument für oder gegen die Handyregelung. Ein Übel rechtfertigt kein anderes. Ausserdem gehe ich davon aus, dass ein Handyklingeln (man bedenken auch die ganzen nervigen Klingeltöne) immer als Störung wahrgenommen wird. Sogar als eine äusserst unangenehme. Und in Regel wird vor jeder Runde nochmal expizit darauf Aufmerksam gemacht, die Handys auszuschalten. Wer es dann immer noch nicht auf die Reihe bekommt, dem ist nicht zu helfen. Bei allen Turnieren, die ich in letzter Zeit mitspielte z.B.: Bad-Wörishofen oder Oberhausen, klingelte kein einziges Handy. Warum wohl?

  10. MiBu am 09. April 2010, 10:44

    Ich stoße auch in das Horn der „Anti-Handyaner“. Ich stelle mir gerade vor wie ein Fußballer während des Spiels zu seinem Gegner sagt: „Moment, ich trete die Ecke gleich, aber da ist gerade meine Oma am Telefon!“ 😉
    Spaß beiseite: Die berührte Figur muss man ziehen, mit K und 2 S gegen K gibt es kein forciertes Matt und Handyklingeln führt zum Partieverlust. Also fasse ich eine Figur erst an, wenn ich sicher bin, dass ich diese auch ziehe, versuche genug Material zum Mattsetzen zu behalten (und sei es ein gegnerischer Bauer) und schalte mein Handy aus. Wenn ich aus irgendeinem ungemein wichtigem Grund (Die meisten Telefonate sich m.E. eher banal, aber das ist ein anderes Thema.) erreichbar sein muss, kann ich den „Zauberknochen“ [Kennt hier noch jemand „Catweazle“??] dem TL oder WKL übergeben.
    Und, Franz, nenne mich arrogant oder was auch immer: Ich spreche mich davon frei! Zu den Vorbereitungen bei einer Partie gehört nicht mehr nur Namen aufs Partieformular oder Zug 40 markieren, sondern eben auch Handy aus bzw. bleibt im Auto.

  11. Maxx81 am 09. April 2010, 15:13

    Die Handyregel ist die einzige vernünftige Regeländerung der letzten Jahre. Leichtere Sanktionen wären kaum durchführbar und würden nur zu noch mehr Diskussionen und damit Störungen der Nachbarbretter führen. Und außerdem stört mich diese Arroganz der Handyfans, mich immer und überall mit ihrem meist belanglosen Gelaber zu nerven, schon genug als daß ich diese auch noch bei Schachturnieren brauche.

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