Okt
21
Anmerkungen zur fünften Partie
Archiviert unter Schach
Während die Partien der Schachweltmeisterschaft in Bonn laufen, versuche ich sie parallel zu analysieren, um möglichst aktuell eine Analyse auf der WM-Seite ((Schach-WM)) zu präsentieren. Diese Vorgehensweise wird auch auf anderen Seiten praktiziert, wobei jene die Analyse direkt online posten und mir ist heute aufgefallen, wie oberflächlich das teilweise ist. Gerade bei der fünften Partie ((5. Partie online nachspielen)), die auch mit Computerhilfe nur schwer zu durchschauen ist, fehlt mir ein zuverlässiges Urteil.
Gestern dachte ich noch, dass Weiss in einigen Situationen, z.B.: 22.g3 statt 22.Ta3 (siehe meine Analyse auf dem WM-Blog), gutes Spiel erlangen kann. Je länger ich mir heute aber die Stellung angeschaut habe, desto mehr kam ich zu dem Urteil, dass 14…Lb7 eine hochkarätige Neuerung ist, die Schwarz sehr gutes Spiel in den sich ergebenden Stellungen ermöglicht. Die beste Analyse zur Partie habe ich übrigens auf der Seite des Veranstalters gefunden ((Analyse Grossmeister)). Das ist aber auch keine Überraschung, denn sie stammt von Grossmeister Miguel Illescas, der für FOIDOS die Partie kommentiert.
Für Hinweise auf welcher Seite die Partien ausführlich, nicht nur mit oberflächlichen Kommentaren, analysiert werden, bin ich dankbar.
Kommentare
10 Antworten zu “Anmerkungen zur fünften Partie”
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Es gab meines Erachtens in den Partien einige Mittelspielphasen, wo sich das Kommentieren ohnehin schwierig gestaltet, da diverse offenbar ausbalancierte, aber nichtsdestotrotz dynamische Stellungen ungewöhnlich viele Verzweigungen ermöglichten, denen mit einiger Tiefe zu folgen einfach den Rahmen sprengen würde.
Zu Anands erster Siegpartie gab es ärgerlicherweise einige für mein Empfinden unangenehm oberflächliche Kommentare von GM Rogozenko für Spiegel online. Auch die Anmerkungen von Malcolm Pein sind nicht immer akkurat und enthalten erhebliche Fehler.
Schliesslich hatte auch ich die Kommentare von GM Illescas entdeckt, die sich erfreulicherweise im positiven Sinne deutlich von den bisher genannten abheben. Eine Frage stellte sich mir allerdings. Illescas schreibt zur vierten Partie: \“Some people may say the game was boring: I don\’t agree. It is possible to find many hidden things behind the curtains and a lot of interesting – and important – psychological questions. […]\“ Als er nach der Partie von GM Fontaine nach seiner Meinung gefragt wurde, hörte sich das komischerweise noch ganz anders an.
Empfehlen kann ich auch die Kommentare von GM Shipov (http://www.chess-online.ru/news/story422.html), dort sogar in Videoeinspielern mit Brett.
Oweh,
armer Kramnik!
Und ich hab für diesen Sonntag ein Ticket in Bonn.
Hoffentlich ist dann nicht schon alles zu spät?!
Tatsache,
nun auch noch diese Partie. Ich fürchte nun helfen wirklich nur noch „therapeutische“ Massnahmen.
Hast Du einen Tipp für Kramnik?
4,5-1,5 ein historisch interessanter Zwischenstand!
Vor 100 Jahren im September des Jahres 1908 stand es bei der Schach WM zwischen Lasker und Tarrasch genau so!
Übrigens ebenfalls auf deutschem Boden, gespielt wurde in Düsseldorf und München.
Wie ging’s aus?!
Thomas, ich wusste gar nicht, dass du so ein Schachhistoriker bist. Nächstes Mal sollten sie dich statt Negele zur WM einladen 🙂
ALSO, nach der 7. Partie (remis), denke ich das Kramnik, doch noch EINE Chance hat! Er muss
ganz einfach hoffen, dass Anand von einem Bus überfahren wird !!!
Geiler Kommentar Frank! Aber hoffen wollen wir das nicht für den sympathischen Inder.
Das wird dem Anand schon nicht passieren, der Bussverkehrin Bonn ist ja nicht so stark wie in Indien 🙂
würde ihm es wünschen das er es schafft Weltmeister zu werden
Neben den bereits aufgezählten Kommentatoren zu aktuellen WM-Partien finde ich den Live-Blog von GM S-Polgar ganz ok, die Frau liegt mit Ihrer just in Time Analyse ziemlich oft genau richtig.
http://susanpolgar.blogspot.com/
Daneben bin ich auf die Analysen von GM Dennis Monokroussos (chessbase-radio)unter: http://chessmind.powerblogs.com/ gestossen mit z.T. weit anlalysierten Varianten, vermutlich Rechnerunterstützt, als auch persönlichen Einschätzungen.
Mr. Pein ist gleich dreifach als Analyst vertreten. Die Ausführungen auf TWIC und Chessbae-eng sowie die kommentierten PGN-Partien (downloadbar) sind nicht deckungsgleich, widersprechen sich zwar nicht, haben aber unterschiedlichen Tiefgang. In den PGN-Kommentaren geht Pein auch auf die Gemütsverfassung der Spielr währen der Partie ein (z.B. Partie Nr.5)
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