Die folgende Gurke schickte mir Sven Mühlenhaus. Gegen einen anderen Deepie, das sind die Jungs von der ehemaligen Kultseite DeepChess, stand er nach einem Fehler seines Gegners kurz vor dem Gewinn, um ihn direkt im nächsten Zug wieder loszulassen.

Muehlenhaus,Sven (2148) – Liedtke,Dirk (2130) [E90]
Bezirksviererpokal 2008/2009 Düsseldorf (2.1), 02.10.2008

[Muehlenhaus,Sven]

Die Spielumstände sind einigermassen bemerkenswert:

Schon 2006 und 2007 waren wir Oberbilker jeweils in der 1.Pokalrunde mit 1,5:2,5 an den favorisierten Ratingern gescheitert. In diesem Jahr konnten wir in der 1.Runde Ratingen 2 ausschalten (mit viel Dusel), und die Auslosung bescherte uns erneut die Regionalligariesen von Ratingen 1. Um die Sache spannender zu gestalten, traten wir nur zu dritt an, denn Deep Bernard (Bernard Verfürden) steckte um 19:00 Uhr noch bei Wiesbaden im Stau, obwohl er zeitig mittags in München losgefahren war. Nichtsdestotrotz war er ab 22 Uhr zur mentalen Unterstützung vor Ort. Andreas Hecker erzielte an Brett 3 gegen den Ratinger Altmeister Norbert Krüger ein sicheres Schwarzremis. Unser Brett 2, Felix Polinsky, war gegen Christian Busch schon nach einem Dutzend Zügen geplatzt, zappelte aber weiter. Bei mir sah es auch nicht toll aus, doch beide Partien erfuhren eine Wende zum Besseren. Dann geschah Folgendes:

Stellung nach 24.Tc1: Nachdem Dirk mich nach der Eröffnung „am Wickel“ hatte, liess er die Sache schleifen. In der Diagrammstellung habe ich keine Probleme mehr.

Entbindet die Dame von der Deckung des Springers c3 und hofft auch, dass der Röntgenblick des Turmes auf den Lc8 die folgende Reaktion provoziert: 24…Ld7?? Nach immerhin 6 Minuten gespielt, und es folgte a tempo: 25.Sd5! mit klarem Vorteil bzw. Gewinnstellung für Weiss. Hier hatte ich noch 13 Minuten, Dirk noch 19 Minuten bis zur Zeitkontrolle. 25…cxd5 Nach 25…Lh2+ 26.Kxh2 cxd5 27.cxd5 De5+ 28.Kg1 droht auch noch Ld4.

Doch anstatt kurz durchzuatmen, folgte erneut a tempo 26.exd5?? 26.cxd5 Df6 27.Lg5 Lf4 28.Lxf4 hatte ich auch noch gesehen. 26…Df5 Oh, das war also der Unterschied. Ich starrte noch zwei Minuten aufs Brett und gab auf. 0-1

Um das Mass vollzumachen, gewann Felix seine Partie letzen Endes noch, so dass an einem Brett soger ein Remis für ein Weiterkommen nach Berliner Wertung gereicht hätte.

Übrigens, eigentlich bin ich für sowas prädestiniert, denn nur 500 m von meiner Wohnung entfernt befindet sich in Düsseldorf eine Siedlung namens „Gurkenland“ (kein Scherz!)

Für diese Serie werden Einsendungen weiterhin gerne entgegengenommen.

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