Kafka light

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Ich werde bald die doppelte Staatsangehörigkeit besitzen. Ok, ich bin hier geboren, kann drei Sätze geradeaus schreiben und hab auch niemanden vergewaltigt. Geht also in Ordnung. Bei der Übergabe der Einbürgerungsurkunde im April muss ich noch ein Papier vorlegen, eine Freizügigkeitsbescheinigung. Jetzt kommts. Dieses Papier, welches vor 2005 die uneingeschränkte Aufenthaltserlaubnis war, stellt mir die Behörde aus, die mir die Einbürgerungsurkunde verleiht. Allerdings, ne andere Abteilung…aaahhhh. Der Vorgang verlief allerdings recht glatt. Ich gab meine Aufenthaltserlaubnis, die ich übrigens in 20 Jahren niemals irgendwo vorzeigen musste, ab und bekam dafür die Freizügigkeitsbescheinigung, die ich dann bald auch los bin.
Irgendwie witzig, oder?

Kommentare

7 Antworten zu “Kafka light”

  1. prumich am 09. März 2011, 21:12

    Ich kann Dir den tieferen Sinn ganz leicht erklären: bist Du Die denn immer noch sicher, eingebürgert werden zu wollen?! :o))

  2. Georgios Souleidis am 09. März 2011, 21:31

    Solche Lappalien halten mich doch nicht ab 🙂 Ich freu mich sogar. Wer hat denn schon eine doppelte Staatsangehörigkeit?

  3. MiBu am 09. März 2011, 21:41

    Kein Witz: Der Inhaber der von mir aus gesehen nächsten Gyrosbude kann sich auch mit zwei Staatsbürgerschaften schmücken (und – Du ahnst es schon – sogar mit genau den gleichen). GER und GRE ist aber eh schwer zu unterscheiden.

  4. Georgios Souleidis am 09. März 2011, 22:40

    Klar für Griechen ist das normal. Wir dürfen „unsere“ Staatsangehörigkeit nicht ablegen.

  5. Hans Wurst am 09. März 2011, 23:48

    … dann steht ja auch Deiner schachlichen Einbürgerung nichts mehr im Wege, Deutscher Meister, Deutsche Nationalmannschaft oder zumindest Deutscher Schäferhund in der Nachbarschaft… und denk dran, Integration ist keine Einbahnstraße 😉

    P.S.: Alternative Titel des Beitrags „Georgios Souleidis schafft sich ab“; „Georg Solei (Sprich: Sol-Ei)“, „Deutscher Wein“

  6. Georgios Souleidis am 10. März 2011, 10:23

    Nix, ich bleib weiter für Griechenland startberechtigt. Im Übrigen startete ich bis zum Jahr 1999 für Deutschland, wechselte dann aber in meine „Heimat“.

  7. andreas sch. am 26. März 2011, 19:31

    Ja, aber Hallo – stand da bei BL-Einsätzen dann immer ein Deutschlandfähnchen neben dem Brett?

    Schrieb das gerade bei dem Thema oben, dass ja doch da oft wohl so Journalisten aus dem Schach-Blätter-Wald durch die Reihen gehen und Deutschland-Fähnchen zählen.

    Und wenn das dann voll die wenigen Deutschland-Fähnchen sind, dann wird da voll der Artikel drüber grschiebn a la: „Wieder mehr Ausländer in der Bundesliga als Deutsche“ oder so revolutionsmäßig ungefähr: „Wir lassen uns nicht davon abbringen für das Richtige zu kämpfen – Mehr Deutsche in die Bundesliga“

    Das ist nämlich ein so großes Problem, dass sich der eine oder andere, wie man wohl sieht und wie es heißt, schon fast ganz die Haare ausgerauft hat 🙂

    Und jetzt immer schön den Perso dabei haben -wenn das Deutschlandsfähnchenüberprüfungskommando aus der Schachpresse unterwegs ist!

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