Jan
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Das neue Jahr ist eingeläutet, aber es gibt noch was zum Abschluß des letzten zu erzählen. Wie immer, man nennt das wohl Tradition, spielte ich nach Weihnachten Schach. Bislang hatte ich mich immer verweigert, doch da alle berichten, wie toll es dort ist, spielte ich zum ersten Mal in Travemünde ((26. Open Travemünde)) mit.
Über meine schachlichen Leistungen in diesem Turnier kann ich mal wieder nur den Mantel des Schweigens überbreiten, der langsam aber sicher ne Nummer zu klein ist, um meine Fehltritte im Jahr 2009 ins Dunkel verschwinden zu lassen. Aber gut, das Jahr ist vorbei, der Winterschlussverkauf steht an und neue gute Vorsätze möchten in die Tat umgesetzt werden.
Die einzige Stellung, die mir in Travemünde ein Lächeln aufs Gesicht zauberte, war folgende:
Schulenburg,Fabian (2182) – Souleidis,Georgios (2429)
Open Travemünde (4), 28.12.2009
Stellung nach 38…g4:
Der weiße Springer hat kein Feld, der schwarze König nähert sich an, es droht das Schach auf der h-Linie. Es ging noch folgendermaßen weiter:
39.Td1 Kg6 40.Kh2 Th7+ 41.Sh3 gxh3 42.gxh3 Td7 0-1
Wenden wir uns positiveren Dingen zu, und das ist das Turnier selbst. Ich möchte mich kurz fassen. An der Organisation des Opens gibt es aus meiner Sicht nichts zu meckern. Die Mitglieder des TSV Travemünde geben sich alle Mühe, damit es den Spielern an nichts fehlt. Besonders gefiel mir, dass die Preise in der Kantine – von einigen netten Damen liebevoll organisiert – vernunftorientiert und nicht gewinnmaximierend festgelegt wurden. 80 Cent für einen Kaffee, dat lob ick mir. Schön ist auch und sorgt für Interaktion, dass die ersten vier Bretter im Foyer (natürlich auch im Internet) übertragen werden. Ich glaube, dass die meisten Spieler das Turnier schon kannten, aber auch von mir gibt es eine klare Besuchsempfehlung.
Gewonnen hat die 26. Ausgabe übrigens der mir vorher völlig unbekannte Russe Alexander Evdokimov mit 6,5 aus 7. Er profitierte ein wenig vom Einsteller Robert Rabiegas in der fünften Runde, der allerdings noch den zweiten Platz belegen konnte. Hier ein Bild von dieser ungleichen Paarung:
Und hier noch ein Bild vom Spielsaal…
…und von der Speisekarte
Freude bereitet die Natur in Travemünde. Zu Beginn des Turniers war herrliches Wetter und die Promenade voll mit Menschen, die sich auch am Strand trollten…
Zum Ende des Turniers war es eher regnerisch und bitterkalt. Am letzten Tag durfte ich noch ein schönes kleines Naturschauspiel bewundern, als einige Schwimmvögel zwecks Nahrungssuche sich auf die Menschen an der Promenade stürzten. So ein Schwan hat schon einige Kraft im Maul.
Ich kann versichern, dass die Angriffe dieses Killerschwans glimpflich endeten.
Wie das erste Bild beweist, gehört es zu den Vorzügen des Schachspiels, dass Spieler mit recht unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen (Der eine erinnert an einen Jockey, der andere eher an einen Sumotori) gegeneinander antreten können.
Das Wichtigste hast du ja gar nicht erwähnt:
Nach der Siegerehrung hat man beim Blitzturnier noch die Chance, Niederegger Marzipan (oder Preisgeld, wenn man so erfolgreich ist wie ein großer Essener 2007 und 2008) zu gewinnen. Dort reichen 6,5 Punkte allerdings nicht zum Turniersieg …
Da hatte ich den Ort meines Mißerfolgs doch schon längst wieder verlassen…im Gegensatz zu dir du kleiner Remiskönig 🙂
Ist das so ein Dirk-Novitzki-Schwan, oder sind die Vieher dort alle so riesig?
Absolut geniales Bild!
Das waren vier von der Sorte, die alle so groß waren. Die waren so geil, gingen seelenruhig über die Straße. Am liebsten hätte ich die ganze Zeit mit denen „gespielt“, aber es war so bitterkalt, dass ich es nicht lange ausgehalten habe.