Gestern habe ich mich gefragt, warum ich beim Aufstellen der Figuren die Springer immer mit dem Köpfchen nach links blickend aufstelle. Warum tue ich das? Warum folgen andere nicht meinem Beispiel und machen es anders? Gibts darauf eine schlüssige Antwort?

Kommentare

12 Antworten zu “Links, rechts, oben, unten?!?”

  1. WS am 27. Oktober 2009, 22:33

    Ich mache das auch und es liegt an der Diagrammdarstellung für den Springer – behaupte ich.

  2. MiBu am 27. Oktober 2009, 23:51

    Komisch, die Gäule müssen für mein Empfinden nach vorne sehen. Scheint mir auch die am meisten verbreitete Methode (Marotte?) zu sein.
    Irgendwo habe ich mal aufgeschnappt, Tarrasch hätte die Angewohnheit gehabt, die Springer seitlich aufzustellen und unmittelbar vor Partiebeginn entschlossen nach vorne zu drehen. Und da heißt es immer, Lasker hätte psychologisch gespielt…

  3. Jochen am 28. Oktober 2009, 00:15

    Wenn der Kopf eines Springers nach links zeigt, wohin zeigt dann sein Schweif?

    Entschuldigung, den konnte ich mir nicht verkneifen, da musste ich gleich dran denken. 🙂

    Gehört ihr denn auch zu den Leuten, die Figuren immer mittig auf den Feldern ausrichten müssen? Oder ist dieser „Tick“ nur bei den Pferdchen da?
    Die dürfen doch hingucken, wo sie wollen, oder nicht?

    Wobei ich nach links ausrichten noch nie bewusst wahrgenommen hätte. Die Springer nach vorne zu drehen, habe ich hingegen schon öfters gesehen. Tja, Georgios, ich glaube, du bist da wirklich eher Teil einer Minderheit, aber das macht ja nix.

    Mir kommt da gerade so eine doofe Idee… Das müsste ich auch mal ganz bewusst vor einer Partie machen und wenn der Gegner fragt, warum ich die Springer in die Richtung drehe, gucke ich verwundert, und sage, dass die anderen Figuren doch auch nach links schauen. Spaß würde es auf jeden Fall machen.

    Warum sind die anderen Figuren eigentlich alle so blickrichtungs-neutral?

    Ich glaube, das Thema ist eher was für einen gemütlichen Schachstammtisch… 🙂

    Liebe Grüße
    Jochen

    PS: für Bauern mit Vorne und Hinten!

  4. Bonaventura am 28. Oktober 2009, 00:39

    Bei mir blicken die Springer meistens nach „innen“, also zu Dame und König. Gefällt mir einfach so am besten. Über tiefere Gründe dafür nachzusinnen, habe ich seit Jahrens [!] aufgegeben.

  5. Schachzoo am 28. Oktober 2009, 04:21

    Tipp für Chessbase-User: Ich erinnere mich an einen Fall, in dem wir die Schwarzpartie eines Freundes analysiert haben, wo der schwarze Sh5 lange Zeit untätig und desinteressiert, mit dem Gesicht zum Rand dastand. Einmal „Strg + F“ (Brett drehen) reichte aber, um ihn zumindest ein wenig zum Leben zu erwecken und ihn sogar wieder zur Rückkehr ins Zentrum zu bewegen 😉

  6. Thomas Michalczak am 28. Oktober 2009, 08:33

    Eine Frage, auf die ich nur die Antwort habe, dass es Geschmacksache zu sein scheint.
    Ich positioniere die Springer so, dass sie zum Zentrum hin blicken.
    Früher fühlte ich mich gestört wenn mein Gegner anders handelte, aber irgendwann nahm ich das nicht mehr wahr.
    Wenn jemand die Springer absichtlich ungewöhnlich postiert um den Gegner zu irritieren, sollte er selbst überlegen, ob man das unter „Fair Play“ versteht.
    Nach tiefenpsychologischen Aspekten der Springerausrichtung zu suchen scheint
    wenig Sinn zu machen, das schöne daran wäre, dass es wenige Geschmacksrichtungen gibt, die quantitativ untersucht werden könnten.

  7. Nordlicht_70 am 28. Oktober 2009, 12:27

    Also solange mein Gegner die Figuren einigermaßen mittig auf die Felder setzt – und zwar mit dem Filz nach unten, ist mir egal, wohin sie gucken. 😉 Ich würde das nicht einmal registrieren, wie sie ausgerichtet sind.

    Die anderen Figuren sind nicht alle blickrichtungsneutral. Der „große durstige Mund“ des Läufers gibt an, wo sein Gesicht ist. Auch das Kreuz des Königs lässt zumindest eine „Brust / Rücken – Zuordnung“ zu. 😉

    Ich selbst stelle zu Angfang meine Rappen oder Schimmel immer mit Blickrichtung geradeaus ins gegnerische Lager auf. Ich weiß selbst nicht, ob ich die Ausrichtung unbewusst während des Spieles beibehalte. Da muss ich mal auf Fotos der letzten Saison nachschauen…

  8. GH am 29. Oktober 2009, 09:16

    Ich stelle meine beiden Gäule so auf, dass sie nach außen schauen … sollte ich mal mit meinem Therapeuten über diese Sache reden? 😉

  9. Falco am 29. Oktober 2009, 16:19

    Also ich würde mal das ganze Psychologische rauslassen und eher einen ergonomischen Aspekt hervorheben: Zeigt der Springer nach links, lässt er sich leichter mit Daumen und Zeigefinger anfassen. Haltet dazu einfach mal Eure Hand locker nach vorne – Ihr werdet sicher eher die beiden Finger übereinander, als nebeneinander „hängen“ haben. Oder versucht einmal, den Springer „mit Blick nach vorne“ auf dem Feld zu bewegen – das ist deutlich schwieriger als ihn einfach „mit Blick nach links“ zu ziehen!
    Für alle Kritiker, die sich nun fragen, warum er dann nicht einfach nach rechts schaut: Bei Spielsätzen sind die Ohren der Springer eig stets nach vorne gerichtet, würden also beim rechts-blickenden Springer in die Hand drücken. Und ganz ehrlich: Wer will schon, dass der Springer ganz depressiv zur die Handinnenfläche sieht?

    Ich stelle meine Springer zu Beginn der Partie übrigens immer „mit Blick nach vorne“. Aber schon nach wenigen (einem?) Springerzug schauen sie nach links. Ganz einfach, weil es sich am einfachsten greifen lässt.

  10. Killi am 30. Oktober 2009, 11:04

    Ich habe mal eine sehr interessante Anekdote über Jan Timman aufgeschnappt. Er soll die Springer immer absichtlich verschieden ausrichten. Den Damenspringer nach vorn und den Königsspringer nach links, zum Beispiel. Danach befragt warum er das denn tue sagte er ganz verwundert: „Damit ich auch noch im Endspiel weiss mit welchem Springer ich spiele!“ Einleuchtend oder nicht? 🙂

  11. Georgios Souleidis am 30. Oktober 2009, 11:11

    Danke für diese schöne Anekdote!

  12. Franz Jittenmeier am 05. November 2009, 22:06

    Du kannst eben nur Gäulen den Kopf verdrehen :-))

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