Aug
1
Keine Müdigkeit
Archiviert unter Schach
Eigentlich wollte ich nach meinem Griechenland-Trip erstmal zu Hause die Beine hochlegen, doch wie soll man das guten Gewissens machen, wenn in Mainz das größte Schachfestival auf deutschem Boden läuft. Also zwei Tage ausgeruht und ab in die Karnevalsmetropole.
Am Samstag Vormittag angekommen, bekam ich mehrmals zu hören, dass ich schon vermisst wurde. Sehr schön, die Jungs haben Manieren. Das Chess Classic ((Chess Classic Mainz 2009)) ist einfach ein großes Stelldichein. Man trifft viele Bekannte, Freunde, spielt selbst ein wenig Schach – ich nehme am Ordix-Open (knapp 700 Teilnehmer) teil – und schaut abends den Großen zu. Eine große Überraschung gab es bei der GRENKELEASING Rapid World Championship. Viswanathan Anand konnte sich nicht für das Finale qualifizieren und wird zum ersten Mal überhaupt, er gewann hier sagenhafte elf Mal hintereinander, diesen Wettbewerb nicht für sich entscheiden können. Stattdessen treffen Lewon Aronian und Ian Nepomniachtchi am Sonntag Abend im Finale aufeinander. Arkadij Naiditsch konnte deren Tempo auch nicht mithalten und wurde Vierter nach der Vorrunde.
Hier noch ein paar Fotos von den Jungs.
Levon Aronian
Ian Nepomniachtchi
Viswanathan Anand
Arkadij Naiditsch
Das Duell der Enttäuschten
Kommentare
11 Antworten zu “Keine Müdigkeit”
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Hallo Georgios,
hab dich kurz vorbeihuschen sehen.
Ich bin auch dabei.
Sowohl Simultan gegen Aronian (Remis), FiNet (6 aus 11), wie auch Ordix-Open.
Bis morgen!
Manfred
Bei 700 Teilnehmern kann man sich schon mal übersehen, aber nach zwei Tagen dachte ich, dass ich alle Bekannten treffe. Nächstes Mal sagst du einfach mal „Hallo“.
63.Platz vor Vaganjan, Kamsky und Buhmann kann sich doch sehen lassen!
Gegen 2600+ zwar verloren, aber den Rest (fast) sicher beherrscht…
Ich habe mal wieder ungefähr nach Erwartung gespielt…irgendwie langweilig. Gegen die GM´s mit Schwarz kaum eine Chance und gegen die nominell schwächeren fast immer sicher ein Punkt.
Bei so vielen Teilnehmern ist das Schweizer Ping Pong natürlich vorprogrammiert.
Aber auf der anderen Seite ist es toll
gegen einige gute Spieler antreten und kämpfen zu dürfen.
Schweizer Ping Pong trifft den Nagel auf den Kopf. Ich hatte nicht einen Gegner zwischen 2280 und 2620.
Mein Ping-Pong war nebenbei nicht so derb ausgeprägt. Lediglich von 2402 bis 2630 reichte die Lücke.
11 Runden bieten allerdings gewisse (begrenzte) Möglichkeiten für ein kleines Schweizer Gambit. Man kann eventuell gegen einen Schwächeren mit Weiß Remis in Kauf nehmen, um dann mit Schwarz zu gewinnen und den nächsten Guten mit den weißen Steinen zu erhalten.
Solche Strategien gehören nicht zu meinem Repertoire Ilja, ich will immer gewinnen.
Das nachhaltigste Schweizer Gambit hat Namig Guliyev hingelegt.
http://www.chesstigers.de/ccm9/tournamentscore.php?kat=4&lang=0&reducesize=1&tournament=ordix&tname=Guliyev,Namig
Wobei man auch dann am Ende gegen Moisseenko, Bacrot, Bologan und Navara erst einmal 3 aus 4 holen muss.
Ich ja auch…! Ich glaube, sowas macht mit wenigen Ausnahmen niemand bewusst.
Aber man kann ein Schweizer Gambit im Nachhinein wunderbar als geplante Strategie verkaufen, und das tun einige Spieler meiner Beobachtung nach wirklich. (Ich schließe mich da selbst nicht aus.) So kann man sogar noch dem eigenen Scheitern nachträglich einen Sinn verleihen 🙂
Boah, wie cool muss man wohl sein, um auf solche Ideen zu kommen!