Start in Hamburg

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Am Samstag begann die 12. Int. Hamburger Einzelmeisterschaft ((12. Internationale Hamburger Einzelmeisterschaft)): Ein Einladungsturnier, bei dem starke einheimische Spieler auf eingeladene Titelträger treffen. Einer davon bin ich. Da nur 34 Teilnehmer am Start sind, ist es ein gutes Turnier, um auf Norm zu spielen.

In der ersten Runde bekam ich es mit Altmeister Erich Maahs zu tun, kam aber über ein Remis nicht hinaus, da ich u.a. die folgende Gewinnfortsetzung sah aber nicht spielte:

Maahs,Erich (2168) – Souleidis,Georgios (2427)
12. Int. Hamburger Einzelmeisterschaft (1), 30.05.2009

Stellung nach 26.Lxd3:



26…Lxd3
26…Txd3! Ich hatte diesen Zug gesehen, doch in leichter Zeitnot war ich nicht in der Lage ihn durchzurechnen. Erschwerend kam hinzu, dass 26…Lxd3 zu einem besseren Endspiel für Schwarz führt und mir somit meine Entscheidung erleichterte. 27.Sxd3 (27.Txd3 Txd3! 28.Sxd3 Dc4-+) 27…Txd3 28.Txd3 Dc4 29.Tfd1 e4 30.Te3 Dxe2 31.Txe2 Lxe2-+ Nach 27.Txd3 Txd3 28.Sxd3 Dc4 29.Sf4 Dxe2 30.Sxe2 Sa5! konnte ich nach und nach eine klar bessere Stellung herausspielen, doch dank zweier Ungenauigkeiten musste ich nach 51 Zügen ins Remis einwilligen. ½-½

Nachdem ich in der zweiten Runde sicher gewann, wurde ich gegen die Nr.1 der Setzliste gepaart. Mit Schwarz erspielte ich mir eine viel bessere Stellung, als ich es in der Partie glaubte und stand sogar kurz vor dem Sieg:

Parligras,Mircea (2586) – Souleidis,Georgios (2427)
12. Int. Hamburger Einzelmeisterschaft (3), 01.06.2009

Stellung nach 18.Td2:

18…d5! Der Zentrumsvorstoß bringt Schwarz leichten Vorteil. Allerdings gab es Einiges zu berechnen. 19.exd5 Sbxd5 20.Sxd5 Dxd5 21.Lxa6 Dc6 22.Txd7! Ich hatte den Eindruck, dass sich mein Gegner hiernach in Vorteil wähnte. 22…Dxd7 23.Lb5 Txc2! Ein schöner Gegenschlag. 24.Dxe5?

Ich dachte, dass dieser Zug nicht funktioniert, doch aus dem falschen Grund. Ich hatte noch ca. 10 Minuten + 30 Sek./Zug. und investierte sechs Minuten für den nächsten Zug. 24.Dxc2 Dxb5 mit leicht besserer Stellung für Schwarz war meine Hauptvariante. 24…Ld8 Während der Partie war ich nocht stolz, dass ich diese Rettung fand. 24…Ld6? war bei 18…d5 meine erste Idee, doch nach 25.Dxe8+! Dxe8 26.Lxe8 Sxe8 27.Tf2± behält Weiß seinen Mehrbauern. Zu Hause angekommen, jagte ich die Stellung schnell durch Rybka und war überrascht, als das Programm sofort 24…Lf8! mit Gewinn anzeigte. Schwarz gewinnt danach die Qualität und steht objektiv auf Gewinn. 25.Lxd7 (25.Dxe8? geht wegen 25…Dd5!-+ und Mattdrohung nicht. Der Turm auf e8 hängt halt nicht mit Schach.) 25…Txe5-+ 25.Dxe8+ Dxe8 26.Lxe8 Lxb6 27.axb6 Sxe8 Schwarz gewinnt den Bauern zurück und die Stellung ist Remis. 28.Te1 Sf6 28…Kf8 29.g4 h6 30.h3 Sd6= 29.Tc1 Txc1+ 30.Sxc1 Sd7 31.g4 Kf8 32.Kg2 Sxb6= Remis nach 49 Zügen.

Direkt nach der Partie war ich mit dem Remis natürlich zufrieden, aber wenn man im Nachhinein feststellt, dass man einzügig hätte gewinnen können…

Falls ich die Zeit finde, werde ich in den nächsten Runde weiter von meinen Partien berichten. Vielleicht gibt es auch ein paar Fotos.

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