Es sollte nicht sein

Archiviert unter Schach 


Mit dem Sieg des Russen Evgeny Tomashevsky endete heute die Europameisterschaft ((Tabelle Europameisterschaft Budva 2009)) in Budva. Der Tiebreak um den Titel und um die Qualifikationsplätze für den Weltcup sorgte zum Abschluss für viel Spannung und zeigte auf, dass es auch Spaß machen kann, Schachpartien live zu verfolgen. Ein deutscher Erfolg war im Bereich des Möglichen, doch Arkadij Naiditsch scheiterte knapp gegen Malakhov, der fast den Titel gewonnen hätte. Besonders freut es mich, dass Georg Meier so gut spielte und sich für den Weltcup qualifizierte.

Mit einem Stipendium seitens seines Vereins Werder Bremen ausgestattet scheint sich der junge Trierer zu neuen Höhenflügen aufzuschwingen, denn in den letzten Turnieren und nun insbesondere bei der EM konnte er sich leistungsmäßig steigern und über 30 Elopunkte zulegen. Nach derzeitigem Stand wird er in der nächsten Eloliste unter den Top 100 geführt werden. Arkadij Naiditsch konnte in der letzten Wertungsperiode ebenfalls zulegen und wird in der Aprilliste wahrscheinlich genau 2700 Punkte ((Individual Calculations April 2009)) aufweisen, womit er sich unter den Top 30 platzieren wird.

Sehr spannend verlief das Finale um den EM-Titel. Nachdem Tomashevsky die erste Partie in ungefähr ausgeglichener Stellung gewann, verlor er die zweite in Remisstellung. Allerdings, was heißt das schon im Schnellschach. In der Armageddon-Blitzpartie überspielte Malakhov – ein Remis mit Schwarz hätte ihm zum Titel gereicht – seinen Gegner nach und nach und stand kurz vor dem Gewinn:

Tomashevsky ,Evgeny (2664) – Malakhov ,Vladimir (2692)
EICC – Tiebreak- Final Budva/Montenegro (1.3), 18.03.2009

Stellung nach 48.Ka2:

Schwarz steht komplett auf Gewinn. 48…Te1?? Das ist bitter. Eine Unkonzentriertheit in Zeitnot kostet Malakhov den EM-Titel. 48…Lb1+ leitet ein sechszügiges Matt ein. Aber auch fast jeder andere Zug hätte am Status Quo nichts verändert. 49.Dxe1 Lg6 50.Da1 1-0

Kommentare

7 Antworten zu “Es sollte nicht sein”

  1. SchuBi am 19. März 2009, 07:09

    Mich hat am meisten der Erfolg von Georg Meier gefreut. Von der Wertung her war er der beste Spieler mit 7,5 Punkten.

  2. Blitzwunder am 19. März 2009, 09:54

    Mal eine dumme Frage: In den „regulations“ steht: 22 Qualifikationsplätze. Es wurden aber 25 ausgespielt?! Hat sich die Anzahl geändert, oder dürfen bestimmte Spieler nicht am WorldCup teilnehmen?

  3. Georgios Souleidis am 19. März 2009, 10:28

    Ist keine dumme Frage. Auf der Turnierseite werden leider grundlegende Infos vorenthalten. Warum sind Bologan und Papaioannou nicht zum Tiebreak angetreten? Kann mir beim Zweiten gut vorstellen, dass er verzichtet hat. Warum hat nur ein Teil der 7,5-Pünkter den Tiebreak spielen müssen, obwohl Gegensätzliches im Rundenbericht zu lesen ist? Auf deine Frage findet sich auch keine Antwort.

  4. Patzer am 19. März 2009, 16:00

    Hallo,

    Es gibt auch weiterhin 22 Plätze für den WorldCup, einige Spieler wie Grachev haben sich aber schon bei der letzten Europameisterschaft dafür qualifiziert. Dementsprechend rücken halt andere dann nach. Da ich auf die schnelle leider nicht die alten Ergebnisse finde, konnte ich die Namen nicht alle abgleichen. Da Bologan damals 7,5 Punkte hatte wie Jan Gustafsson wird er sich wahrscheinlich auch damals schon qualifiziert haben. Die restlichen 7,5er wurden dann halt aufgeteiltnach Buchholzpunkten und die untere Hälfte musste dann halt im Tie-Break die letzten Plätze ausspielen.

  5. Georgios Souleidis am 19. März 2009, 16:04

    Das macht dann Sinn, denn Papaioannou hatte sich auch letztes Jahr qualifiziert.

  6. Peter B am 20. März 2009, 13:10

    Gratulation an Naiditsch und Meier zu den sehr guten Ergebnissen!

    Andere Frage, musste man sich für den Wettbewerb qualifizieren, oder wie?

    Denn Solomunovic oder Kopischke sind mir jetzt kein Begriff….

  7. Georgios Souleidis am 20. März 2009, 13:16

    Die EM ist ein offenes Turnier, dort kann also jeder mitspielen.

Einen Kommentar hinterlassen

You must be logged in to post a comment.