Heute erreichte mich eine E-Mail von Schachfreund Ufuk Tuncer, der beim Staufer Open ((21. Staufer Open)) mitgespielt hat. In der siebten Runde hatte er das Vergnügen gegen den internationalen Meister Amon Simutowe zu spielen, der sich laut Ufuks Bericht zu einem bestimmten Zeitpunkt unsportlich verhielt. Hier der Beitrag von Ufuk.

Tuncer, Ufuk (2317)- Simutowe, Amon (2485)
21. Staufer Open, Schwäbisch Gmünd

In folgender Stellung kam es zu folgendem Ereignis:

Simutowe spielt Springer h7 drückt die Uhr, schaut ob es Zuschauer gesehen haben und nimmt den Zug zurück. Zuschauer sagen es mir aber nur einer macht eine Zeugenaussage beim Schiedsrichter. Der Rest will sich raushalten. Der Schiedsrichter sagt, er kann nur Zeitstrafe geben, weil ich nur einen Zeugen habe. Simutowe will den Läufer ziehen und so ist es dann remis.

Das Witzige ist aber, dass Sh7 sogar verliert wegen f4!! Er muss Sg5 spielen und die Figur geben. Spielt er g5, so spiele ich Sg3 mit der Idee Sf5 und Sd6. F4 droht Sg1 und Sf3 matt!

Nach der Partie hat er es zugegeben aber dafür kann ich mir nichts kaufen 🙁

Tja, ich muss zugeben, dass mir so etwas auch schon mal passiert ist. Da war ich 16 Jahre alt und spielte die Bezirksjugendmeisterschaft. Das war mir ganz schön peinlich und zum Glück bin ich nie wieder in Versuchung geraten. Hoffentlich hat das auch auf den Afrikaner vermeintlichen Sünder einen Lerneffekt. Hand aufs Herz, wem ist dieses „Missgeschick“ auch schon passiert?

Interessant an der Stellung ist, warum Simutowe eigentlich nicht Sxh3 gespielt hat, was ihm eine deutlich bessere Stellung gegeben hätte.

Kommentare

26 Antworten zu “„Berührt-geführt“…na und?”

  1. Bernard am 07. Januar 2009, 13:20

    Kenne ich ! Ich habe mal in der Jugend ein Zug zurück genommen, und die Uhr wieder zurückgedrückt. Es hat keiner gesehen. Ich habe dann einen anderen Zug gemacht. Der war allerdings so schlecht, dass ich ein paar Züge später aufgeben musste.

    Heute mache ich das nicht mehr, weil meine Gegner permanent am Brett sitzen und ich keine Gelegenheit dazu habe.

    Bei meiner Spielstärke gibt es allerdings nicht wirklich gute Züge. Von daher kann der erste Zuge in der Regel so bleiben.

    Eine Alternative wäre es, anstatt Züge zu revidieren, Zentrumsbauern zu klauen. Wenn der Gegner auf dem Klo sitzt, den weissen e5-Bauern in der französichen Verteidigung aus dem Spiel zu nehmen. Das gibt der Eröffnung eine völlig neue Farbe 😉

  2. Mury am 07. Januar 2009, 14:16

    Wieso wird beim Schach nie für einen Videobeweis diskutiert?

  3. Georgios Souleidis am 07. Januar 2009, 14:30

    Geile Kommentare Jungs.

  4. Raoul am 07. Januar 2009, 15:00

    Und warum werden die Spieler nicht endlich mal öffentlich geläutert?
    Mit Teer und Federn die nächste Partie spielen oder so.
    Das zieht bestimmt auch mehr Zuschauer an, gleich doppelt wirksam.

  5. andialb am 07. Januar 2009, 15:02

    Ich denke es gibt einen Unterschied zwischen „Jugendsünden“, die passieren, auch wenn sie nicht passieren dürfen. Ich habe in meiner Jugend ebenfalls einmal so fehlgetreten! Aber bei einem internationalen Turnier unter zwei Profis oder zumindest sehr starken Amateuren ist das doch etwas anderes. Ich kenne Herrn Simutowe nicht persönlich, aber im neuen SCHACH ist zu lesen, dass er fliessend deutsch spricht und vielleicht schaut er ja auch ab und zu auf diesen Blog. Ich frage mich vor allem zwei Dinge:
    1. Kann man nicht bei einem späteren Geständnis immer noch belangt werden?
    2. Ist es eigentlich wenigstens noch ein wenig ehrlich, wenn man danach gesteht? Oder ist es eigentlich der Höhepunkt der Frechheit? Ich bin mir noch nicht ganz sicher und es kommt bestimmt auch auf die Art des Gespräches an, aber ein sehr schaler Beigeschmack ist auf jeden dabei. Zumal Herr Simutowe ja laut SCHACH in Südafrika Botschafter für das Schachspiel ist, eine Schachschule leitet und somit eine klare Vorbildfunktion hat…..

  6. andialb am 07. Januar 2009, 15:03

    ganz nebenbei, es gibt ja noch ein wesentlich prominenteres Beispiel, nicht wahr Herr Kasparov?

  7. Ray am 07. Januar 2009, 15:13

    Die Schirientscheidung kann ich nicht nachvollziehen. Wenn man als Schiedsrichter zu einer derartigen Situation gerufen wird, hat man grundsätzlich drei Möglichkeiten:

    a) Man hält die Story für blanken Unsinn. Dann kriegt der unrechtmässige Meckerer eine Verwarnung.

    b) Man glaubt die geschilderte Situation. Dann hat der Spieler gefälligst den gemachten Zug auszuführen und kriegt noch eine zusätzliche Strafe aufgebrummt, wobei ich es nicht bei einer einfachen Verwarnung belassen würde. Eine Zeitgutschrift für den Gegner wäre das Mindeste.

    c) Man ist (warum auch immer) geneigt zu glauben, hält aber die Beweislast objektiv nicht für ausreichend. Dann passiert auch erst mal gar nichts, ausser dass man den Spieler wohl zukünftig genauer im Auge behält und über das Turnier hinaus den Schiedsrichterkollegen mal einen entsprechenden Hinweis gibt.

    Die hier getroffene Entscheidung halte ich aber für nichts Halbes und nichts Ganzes. Wenn man den Spieler bestraft, muss man auch überzeugt sein, dass ein Bestrafungsgrund vorliegt. Wenn ein solcher Grund vorliegt, hat er in diesem Fall aber auch gefälligst den Zug auszuführen. Wenn ich mich aber nicht dazu durchringen kann, ihn dazu zu zwingen, kann ich ihn auch nicht anderweitig bestrafen. „Ein bisschen schwanger“ geht schliesslich auch nicht…

  8. alisa am 07. Januar 2009, 15:46

    ich wurde auch mal so betrogen in der u12…. der fall kam dann vors oberste schiedsgericht des turniers,aber da es nur „befangene“ zeugen gab, kam das übliche juristische urteil zu gelten: „in dubio pro re“ (oder so?^^)…. es war klar,dass mir jeder glaubte,aber aufgrund der beweislage….

    aber klar,wenn der schiri in dem falle nicht klar entscheiden konnte,ob glauben und richtig bestrafen,oder glauben/nichtglauben und (aufgrund der mangelnden beweislage) nichts tun… ist das ein fehler des schiedsrichters. (aber ist er nicht auch nur ein mensch?! welche lizenz hatte er denn?)

    ich denke das ist einfach unsportliches verhalten und vermutlich hat das schon jeder irgendwo beobachtet…. doch ICH könnte ein solches handeln nicht mit meinem gewissen und meinen moralvorstellungen vereinbaren. das würde mich noch wochenlang begleiten.
    und es ist ja nur sport und das zwar auf hoher ebene,aber doch auch noch mehr amateur als profi?!

    leider kommt sowas in den besten familien vor….und es ist verdammt ärgerlich,vor allem wenn es um mehr als elos und den punkt ging.aber ich denke der gegnerhat schon allein dadurch,dass er es zugegegebnen hat gezeigt,dass auch er schwierigkeiten hat das mit seinem gewissen zu vereinbaren (und vllt ja auch mit seiner ehre)….es fällt jedem schwer eigene fehler zuzugeben!

  9. Erdo am 07. Januar 2009, 15:48

    Warum schaltet sich die FIDE da nicht ein, und erteil diesen IM eine sperre. Wenn er es nach der Partie zugegeben hat !

    Bye Erdo …from Zappa Team

  10. Georgios Souleidis am 07. Januar 2009, 19:14

    Die Entscheidung im Turnier war wirklich nicht nachvollziehbar und gut, dass sich ein Schiedsrichter dazu gemeldet hat.
    Im Übrigen ging das Turnier für Ufuk unglücklich weiter. In einer E-Mail schrieb er mir, wie die achte Runde gelaufen ist:
    „In der achten Runde habe ich gegen IM Christophe Philippe gespielt. Mit meiner
    Drachenvariante habe ich Ihn total überspielt. Hatte Qualität mehr und habe
    dann eben mitgezockt. Wir waren beide in Zeitnot. Er hatte noch 40 Sekunden
    und ich ca. 2 Minuten. Irgendwie habe ich dann meine Bauern verloren. Dann
    höre ich aus den Zuschauerrängen, dass der Schiedsrichter mal eingreifen
    soll, aber warum, dass habe ich nicht mitbekommen. 3 Sekunden vor Schluss
    reklamiert mein Gegner remis. Ich habe Turm und er einen Bauern auf der
    vorletzten Reihe. Wenn ich will, dann gewinne ich auf Zeit, indem ich mit
    Turm gegen Dame spiele. Nach der Partie haben mir viele Zuschauer gesagt,
    dass mein Gegner 2 Minuten lang mit 2 Händen gespielt hat vor den Augen des
    Schiedsrichters. Ich frage mich, warum der Schiedsrichter-Assistent, der am
    Brett war, nicht eingegriffen hat. Der Hauptschiedsrichter, der nicht am
    Brett war, hat es auch nicht verstanden. Diese achte Runde hat mich meine IM-Norm gekostet. Mit 6,5 aus 8 hatte ich sehr gute Chancen auf eine IM-Norm!
    Für diese zwei Fairplay-Runden gab es eine Flasche Wein (Man beachte, ich bin
    Moslem und mein Vater lässt überhaupt kein Alkohol bei uns in die Wohnung
    rein!) und ein Buch im Wert von 23,99 Euro! Ich dachte eher an startgeldfrei
    für nächstes Jahr. Bin wirklich sehr enttäuscht!“
    Immerhin ein Fairplay-Preis. Das ist doch auch was. Die ganze Geschichte entbehrt nicht einer gewissen Komik.

  11. Stephan Grochtmann am 07. Januar 2009, 23:35

    Und ich dachte der Pranger sei mittlerweile abgeschafft?!
    Folgen demnächst reisserische Artikel in der Tradition von DC!!!? (Ich erinnere mich an einen „betrügenden Funktionär“ der blossgestellt wurde, weil er in einem unwichtigen online Blitzturnier einige hundert Punkte über seiner Zahl abgeschnitten hatte.)

    Mit dem Namen U.T. verbinde ich eine unwahre polemisierende Tatsachenbehauptung, die eine Person unter Verwendung seines Namens in ein Schachforum einstellte, und dass er ebenfalls schon mal an den Onlinepranger gestellt wurde. (Von der führenden Firma zur Herstellung von Schachsoftware die Ihren Namen nur ungern online verwendet sieht, und die sich in diesem Zusammenhang ähnlich stillos zeigte, wie DC!!! in seinem schwachen Momenten.)
    Es mag sein, dass Herr T. ohne jeden Fehl und Tadel war, doch etwas von dem Dreck mit dem man beworfen wird, bleibt immer kleben. Nun wird also der Name eines anderen Spielers beschmutzt.

    Solange es keine verifizierbaren Zeugenaussagen gibt, ist es für mich nicht ausgemacht, dass sich diese Geschichte wie beschrieben zugetragen hat.

    Unter dem Strich hielte ich es für guten Stil, eine Entschuldigung an den betroffenen Spieler auszusprechen, zumindest sollte jedoch der Name anonymisiert werden. (Einen Verweis auf die versprochenen hohen journalistischen Standarts kann ich mir kaum verkneifen.)

  12. Georgios Souleidis am 07. Januar 2009, 23:48

    Das ist alles Andere als der Pranger hier. Hier sind auch keine Worte gefallen, die man mit „Drech bewerfen“ umschreiben kann.
    Für mich gibt es keinen Grund diese Geschichte nicht zu glauben, er ergäbe auch wenig Sinn so etwas zu erfinden. Was in anderen Foren passiert ist, entzieht sich meiner Kenntnis und hat mit diesem Fall auch herzlich wenig zu tun. Allerdings werde ich am Text einige Verbesserungen vornehmen, da ich den Fall bestimmt nicht nachprüfen werde.

  13. Gausdal am 08. Januar 2009, 16:09

    Alles in allem eine Geschichte, die sich nicht restlos wird klären lassen. Immerhin ehrt es Herrn Simutowe, dass er sich entschuldigt hat.

    Ich möchte nur einen kurzen Kommentar zum Vorschlag Sxh3 hinterlassen: M.E. spielt Weiss dann Lf7 und gewinnt einen Bauern zurück (g5 scheitert an Lxh5).

    Mir ist übrigens letztes Jahr in Gausdal selbiger Lapsus wie Herrn Simutowe bereits im ersten(!) Zug passiert. Nach einigen Jahren der Schach-Abstinenz wollte ich die Gelegenheit nutzen und von 1. e4 auf 1. c4 wechseln. Als ich dann nach einem kurzen Frühstück ohne Kaffee am Brett sass, führte der müde Körper dennoch wie gewohnt 1. e4 aus. Da die Gegnerin noch nicht da war, habe ich kurz in die Runde geblickt und dann e4 durch c4 ersetzt.

  14. Schachtherapeut Manfred Herbold am 08. Januar 2009, 17:25

    Schade eigentlich, dass der Pranger abgeschafft wurde. So mitten auf dem Dorfplatz (oder als Schachspieler im Turniersaal) von allen begafft und mit vielen Fingern auf einem gerichtet, kommt man doch viel schneller zu einer Verhaltensänderung als auf die Vernunft des Delinquenten zu hoffen.
    Auch die Idee mit Teer + Federn zur nächsten Runde erscheinen zu müssen, hinterliesse bestimmt nachhaltige Reue.

    Aber nix da. Die Zeiten sind vorbei und deshalb rennen alle heulend zu ihrem Schachtherapeuten.

    Auch gut – sonst wär ich ja arbeitslos. 🙂

    Übrigens hat doch Kortschnoi mal bei einem Simultan in Willingen bei den Jugendmeisterschaften bei seiner Partie gegen ein kleines Mädchen einen ausgeführten Zug wieder zurückgenommen.
    Wie armselig!

  15. Ufuk Tuncer am 08. Januar 2009, 17:29

    Hallo,

    bevor hier alle denken, es ist nur eine Story, mache ich auch mal einen Eintag.

    Nein es ist nicht gelogen. Alles stimmt!

    @ Grochtmann

    Was ist an diesem Eintrag so schlimm? Es gibt so viele Titelträger die Unfair spielen. Irgendwann muss sowas passieren, damit Turnierveranstalter die Konsequenzen davon ziehen. Nicht die Titelträger bringen Startgeld rein, sondern zahlende Teilnehmer!

    @ Gausdal

    Herr Simutowe hat sich nicht entschuldigt! Er hat es nur zugegeben. Sind für mich 2 paar Stiefel.

    PS: Eine Runde später hat Herr Simutowe noch so einen Bock geschossen. Da gab es dann 2 Minuten Zeitstrafe und eine Remisstellung die noch ca. 40 Züge weiterging.

    Gruss Ufuk

  16. Felix Meissner am 08. Januar 2009, 18:44

    Ich kann den Ärger von Herrn Tuncer sehr wohl nachvollziehen wenn sich alles so abgespielt hat wie oben beschrieben. Ich wurde selber bei einem Oberliga Punktspiel so beschissen: Ich war nicht am Brett und aufeinmal meinte ein Manschaftskollege das mein Gegner den Zug gefälligst ziehen solle! Ich drehte mich um und mir wurde erzählt, dass er den Springer angefasst habe, bei dessen Zug ein Läufer hängt. Mein Gegner wurde purpurrot jedoch meinte er, dass er nur zurechtrücken wollte jedoch nichts gesagt hat, weil ich nicht da war. In der Gegnerischen Mannschaft am Nachbarbrett war auch noch ein Fide Schiedsrichter welcher auch rot im Gesicht wurde aber meinte er hätte nichts gesehen.
    Es hat mich im Nachhinein auch geärgert jedoch beweisen konnte ich natürlich nichts weil ein rotes Gesicht nicht Aussagekräftig ist 😉

  17. Georgios Souleidis am 08. Januar 2009, 21:27

    @Gausdal: „M.E. spielt Weiss dann Lf7 und gewinnt einen Bauern zurück (g5 scheitert an Lxh5).“
    Nach 1…Sxh3 2.Lf7 g5 3.Lxh5? Kxh5 sollte das Endspiel mit dem Mehrbauern gewonnen sein für Schwarz. Stattdessen empfiehlt es sich 3.Lg6 oder 3.Le6 zu spielen. Es ensteht entweder ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern oder starker Springer gegen schwachen Läufer, also beides mit Remistendenz auch wenn Schwarz noch 1-2 Bauern mehr hat.
    @Schachtherapeut: „Übrigens hat doch Kortschnoi mal bei einem Simultan in Willingen bei den Jugendmeisterschaften bei seiner Partie gegen ein kleines Mädchen einen ausgeführten Zug wieder zurückgenommen.
    Wie armselig!“
    Fast schon ehrgeizig krank der gute Viktor.
    @Felix:“Es hat mich im Nachhinein auch geärgert jedoch beweisen konnte ich natürlich nichts weil ein rotes Gesicht nicht Aussagekräftig ist ;)“
    Sehr schön geschrieben Felix.

  18. chessdaniel am 12. Januar 2009, 09:49

    Eine besonders perfide Form von Betrug ist in meiner Jugend in Oberschwaben passiert. Weiss schlägt, während sein Gegner nicht anwesend ist, seinen EIGENEN Bauern. Schwarz kommt zurück, sieht, dass er auf Matt steht und gibt auf. Dies bringt zusätzlichen Schwung in Eröffnugnen mit heterogenen Rochaden. Erst beim Nachspielen zu Hause fällt der Schwindel auf, doch ein nachträglicher Protest wurde nicht angenommen. Wer aufgibt, sei selber schuld.
    Auch Aufgeben sollte wohlüberlegt sein.

  19. Thomas Binder am 12. Januar 2009, 10:41

    Zum Thema „Jugendsünde“: Das ist eine Erziehungsfrage. Ein Jugendlicher meines Vereins (damals ca. 15 Jahre alt) hat mal in ausgeglichener Stellung eine Figur angefasst, deren Zug sofortigen Verlust durch Springergabel bedeutet hätte. Der Gegner war zu dieser Zeit nicht am Brett (Toilette) und Zuschauer interessierten sich nicht für die Partie. Mein Spieler hat darauf sofort die Partie aufgegeben und dem zurückgekehrten (und völlig überraschten) Gegner sein Versehen erklärt.
    „Jugendsünde“ ist also keine Entschuldigung – man kann auch als Jugendlicher schon Fairness lernen und anwenden.

  20. Stefan Rettenbacher am 13. Januar 2009, 23:10

    “Jugendsünde- ist also keine Entschuldigung – man kann auch als Jugendlicher schon Fairness lernen und anwenden.“

    Das sind wahre und ehrenvolle Worte.
    Bitte mehr davon!!!

    Gruss Fetzo

  21. Jan Sprenger am 15. Januar 2009, 09:55

    Das mit dem „Klavierspielen“ in hochgradiger Zeitnot habe ich auch schon einmal erlebt.

    Mein Gegner, ein starker Grossmeister, hatte noch ca. zwei (!) Sekunden für fünf Züge, allerdings bestand meine beste Fortsetzung darin, Dauerschach zu geben. Ich ignorierte das Remisangebot und gab zwei Schachs. Mein Gegner zog daraufhin mit links und drückte die Uhr mit rechts. Ich drückte zurück, was zu wüsten Flüchen bei laufender Partie führte. Im 38. Zug war die Klappe unten, 1-0. Daraufhin wurde ich auch noch als „Idiot“ beschimpft. Und dann meint man, Profis müssten eigentlich Manieren haben…

  22. Amon Simutowe am 29. Januar 2009, 16:15

    I must say the allegations made by Mr. Tuncer left me speechless. I was in Prague with a german friend. He was presumably joking that I should buy elo points. I told him that it wouldnt make sense to buy points and appear outwardly a stronger player. I added such an action had a potential to destroy ones reputation as the very people who could sell someone points would also tell others about it.

    ..But your reputation is already destroyed he responded…and thats when he took me to your site and made translations of what Mr. Tuncer wrote.

    Before I respond to the allegations Mr. Tuncer made, I would like to draw attention to the positions 2 moves before the position at hand just to demonstrate how probably tired we both were and perhaps that could help the reader understand the explanations that follow.

    Position white ….Kg2, Ne2, Bd3, h3,f3,c4,b3,a2
    Black …Kh4, Ng5, Bd6, b6,a5,f5,g6,h5..

    Here, I have just played …Ng5? after about 10 minutes thought to capture Mr. Tuncer’s h3 pawn….and is inwardly comfortable I am winning…..

    Mr Tuncer can simply guarantee himself at least a draw by simply playing

    1 Bf5! gf 2 Nd4 Nh3 3 Nf5 Kg5 4 Nd6 and only white can win…

    Instead Mr. Tuncer continued 1c5? bc5 2Bc4

    His aim after 2….Nh3 is to play 3 Bf7 g5 4 Be6 and he will only be a pawn down but with high drawing chances because of the different coloured bishops.

    Lost in my thoughts, I assumed I already captured the pawn on h3 and then tried to play …Nh7 and while the piece touched the square, I was holding it and I put it back to the original square..g5 because of unconscious shock. I must stress that I never played the Knight to any other square and even Mr. Tuncer would agree to that.

    Here, I was thinking if I played ..Nh7 and then push the pawns, the h3 -pawn which I assumed I had already captured would still be there and the position would simplify to a draw.

    According to some arbiters, if a piece touches a square, it has to move there. I decided I would have to move to ..h7. I had 10 minutes remaining on my clock in the extra time compared to Mr. Tuncer’s 20. That meant that if I played on, we could use the all time with a likely draw outcome and I would have less than 2hrs to eat, prepare for a likely stronger next opponent, and rest.

    Based on this calculus, I offered Mr Tuncer a draw and he agreed. And this is where I would like to stress to the readers that if I wanted to cheat Mr. Tuncer, I would have taken the pawn on h3 with my knight in the position he has demonstrated. (ie White h3, f3, b3, a2, Bc4, Ne2, Kg2 and Black Ng5, Kh4, Bd6, c5,a5,f5,h5,g6…If I wanted to cheat, I could play …Nh3…and it could only be me who could be with winning chances) It is this particular fact that I am surprised Mr Tuncer failed to recognise.

    After he accepted a draw he asked me if I had played …Nh7 to which my response was that I wanted to play ..Nh7 and the piece actually touched the square though I was holding it …but it would be a waste of time because of …f4 followed by Bf7 leading to a draw…..I had illusions and Nh3…is why I came to g5.

    Again, here, would I indicate I wanted to play Nh7 to Mr Tuncer if I knew it would result in a disadvantage? And would Mr Tuncer…as he claims someone gave him information agree to a draw if he knew he would get an advantage?

    It appears Mr. Tuncer went home to analyse the game and found that he could incidentally have had an advantage in the position. In that case, it could have been fair for him to ask if I had possibly seen I would have a disadvantage. This part of there having being a way for Mr. Tuncer to get an advantage is what has put a cloud over my explanations below and is what disturbed me too.

    What is clear at least from a logical perspective is that Mr. Tuncer to say he saw the line that could lead to an advantage was not the case.

    The next question is to perhaps ask why Mr. Tuncer could analyse for about 20 minutes the game in which his opponent took back a piece in what could have been a better position for him.

    GM Buhmann could also be my witness in his taking part in the analysis…perhaps because he saw so many mistakes from both of us and intervened.

    Mr Tuncer says he did the same thing he accusses me of having done when he was 16. Could his desire to have company have led him to make the mentioned exaggerations?.

    I believe Mr Tuncer is respected in Germany. What will always bother me is how he worked on destroying someone with humour and exaggerations…..and how he only assumed the worst of me among the possible explanations from a situation.

  23. Ufuk Tuncer am 04. Februar 2009, 22:38

    Dear Mr. Simutowe,

    thank you for your reply.

    I read it 10 times and don´t understand it 🙂 I will not write much about it. I am surprised! Sorry but you write bullshit!

    You write this:

    Mr Tuncer says he did the same thing he accusses me of having done when he was 16. Could his desire to have company have led him to make the mentioned exaggerations?.

    I never write that I make the same thing with 16 years!! I never told you that I make it !! If you need translation from german to english then ask more than 1 peolpe !!!

    You write this:

    That meant that if I played on, we could use the all time with a likely draw outcome and I would have less than 2hrs to eat, prepare for a likely stronger next opponent, and rest.

    This is bullshit too! After the game, I ask you, why you play first move e6! You told me, that you have problems with your eyes and can´t make preparation!

    4 viewers come to me and told me, that you play Nh7, press clock and take it back and press my clock! After the game, I ask you if you played Nh7 and you say YES! The Arbiter told you „Don´t take moves back!“

    Why you don´t talk about the problems in round 8?

    Please don´t write storys. We are not in disneyland!

    Best regards

    Ufuk Tuncer

  24. Hans Wurst am 27. Mai 2010, 18:00

    Von den rufschädigenden Anschuldigungen des Herrn Tuncer glaube ich kein Wort. Aus einem Schachforum ist dieser Spieler gerade wieder einmal verbannt worden wegen seiner aggressiven, ungehobelten Wortwahl.
    Traurig, dass er hier jemand findet, der ihm ein Podium für seine unsägliche Selbstdarstellung verschafft.

  25. GrandPatzer am 10. Juni 2010, 13:59

    Fragt sich were hier der Betrüger ist. In der Psychologie nennt man so ein Spielchen Projektion.

  26. Wurstfachverkäufer am 15. August 2010, 03:17

    Für mich liegt der Fall klar:

    Wieder einmal ganz grober Ufuk !

    Siehe z.B. hier:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Grober_Unfug

    Besonders gut gefallen mir die Beispiele

    „Spazieren in Badehose im Hof eines Kurhauses“ oder „Defäkieren auf der Straße“.

    Herr T., wann hören Sie auf damit?

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