Die Carlsen-Variante

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Magnus Carlsen lässt sich nicht beirren und bastelt weiter an seiner eigenen Variante im Drachen-Sizilianer. Bislang ging das auch recht gut, doch nachdem er in Mainz gegen Anand seine erste Schlappe einstecken musste ((Lockerer Sieg in Mainz)), setzte es gestern in Bilbao ((Final Chess Masters Bilbao 2008)) die zweite Niederlage gegen Topalov.

Es macht Spass die Entwicklung dieser Variante von Beginn an zu verfolgen und die Partien zwischen den stärksten Grossmeistern der Welt zu analysieren. Ich werde auf jeden Fall am Ball bleiben.

Topalov, Veselin (2777) – Carlsen, Magnus (2775) [B78]
Final Chess Masters Bilbao 2008 (8), 10.09.2008


1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 g6 6.Le3 Lg7 7.f3 Sc6 8.Dd2 0-0 9.Lc4 Ld7 10.0-0-0 Tc8 11.Lb3 Se5 12.Kb1 a6 13.h4
Ivanchuks Neuerung 13.The1 brachte ihm in der zweiten Runde des selben Turniers gegen Carlsen wenig ein. 13…h5 14.g4 hxg4 15.h5 Sxh5 16.Tdg1

16…Tc5N 16…Da5 17.Lh6 Txc3? (17…Lf6!? 18.fxg4 Lxg4 ist unklar, Karjakin,S (2727)-Radjabov,T (2744), FIDE Grand Prix Sochi 2008.) 18.Lxg7 Kxg7 19.Txh5+- Anand,V (2798)-Carlsen,M (2775), Mainz 2008. 17.Lh6 Kh7 Von Carlsen ohne nachzudenken gespielt, wie Peter Doggers auf ChessVibes berichtet ((What didn-™t happen in round 8 in Bilbao?)). 18.Lxg7 Kxg7 19.f4 Sc4 20.Lxc4 Txc4 21.f5 e5 22.Sde2 Th8 23.b3

23…Tc6?! Deckt den Bauern, aber Weiss will zuerst eh den g4 nehmen. 23…Tc8! scheint das Gleichgewicht zu halten: 24.Txg4 (24.fxg6 fxg6 25.Dxd6 Te8 sieht schon fast besser für Schwarz aus.) 24…Sf6 25.Tgg1 und da die schwarzen Türme verbunden sind, spielt Schwarz einfach 25…De7. 24.Txg4 Sf6 25.Tgg1 Nun steht Weiss klar besser, denn er hat einige Drohungen auf der g- und h-Linie aufstellen können. 25…Txh1?! Auch nicht das Beste, da Schwarz dem Weissen die h-Linie überlässt. 25…Tc8 und sich vom d-Bauern trennen, hätte wohl mehr Widerstand geleistet. 26.Txh1 Sg4 27.Sg3 Kg8 28.Sd5 Tc5 Weiss steht auf Gewinn und es gibt mehrere gute Möglichkeiten hier. 29.Se3 29.b4 Txd5 30.Dxd5 Lc6 31.Db3 Kg7 (31…gxf5 32.Sxf5 Lxe4 33.Th8+ Kxh8 34.Dh3+ Kg8 35.Dxg4+ Kf8 36.Dxe4+-) 32.fxg6 fxg6 33.De6+-. 29…Sxe3 30.Dxe3 Df6

31.Dh6 31.Th6! Dg7 32.Dg5 f6 33.Dh4! und Weiss hätte sofort gewonnen. 31…Dg7 32.Dg5 f6 33.Dd2 Tc6?! 33…g5 34.Dxd6 Tc6 35.Dd5+ Kf8 36.Sf1±. 34.Kb2 Weiss nimmt sich alle Zeit der Welt. 34.Da5! hätte wieder sofort gewonnen. 34…gxf5?! 34…Le8 hätte wahrscheinlich mehr Widerstand geleistet. 35.Da5!

35…De7?! 35…b6! 36.Dd5+ Kf8 37.Sxf5 Dg8 38.Dxg8+ Kxg8 39.Se7+ Kf8 40.Sxc6 Lxc6 41.Th4±. 36.Dd5+ Le6 37.Dd1 Dg7 38.exf5 Lf7 39.Se4 Kf8 40.Sxd6 Die Stellung ist nun komplett gewonnen für Weiss und es passierte nichts mehr, ausser dass Weiss einen hübscheren Gewinn ausliess. 40…Ke7 41.Sxb7 Dg8 42.Dd2 42.Th7!+-. 42…Tb6 43.Td1 Dc8 44.Sd6 Dd7 45.Sxf7 Dxd2 46.Txd2 Kxf7 47.c4 Ke7 48.Kc3 1-0

Unter der Rubrik „Partien“ ((Partien)) können alle Partien des Turniers, auch mit den Analysen, nachgespielt werden.

Kommentare

Eine Antwort zu “Die Carlsen-Variante”

  1. Ufuk Tuncer am 09. Januar 2009, 15:45

    Definitiv nicht Carlsens eigene Variante. Diesen Zug a6 gibt es im Fritz 11 Buch. Analysen zu dieser Variante gibt es in einem Forum. Europa Rochade Ausgabe Dezember Seite 4 gibt es ein Kommentar zu dieser Variante.

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