Von wegen Urlaub

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In den letzten beiden Tagen musste ich erfahren, wie hart Schach sein kann. Im Final Four des griechischen Pokals, klar interessiert das euch alle, spielte ich mit meinem Team Kydon Chania (Kreta) jeweils 2:2 gegen unsere Gegner. Da hier keine Berliner Wertung angewandt wird, ging es zwei Mal ins Tiebreak, 15 Minuten Schnellschach. Im ersten Kampf, am Donnerstag, mussten gleich zwei Tiebreaks her, bevor wir uns für das Finale qualifizieren konnten. Unser Gegner AEK Athen (das Fussballteam sollte bekannt sein) hatte als Ausländer Etienne Bacrot auflaufen lassen und da unser Ausländer, der Georgier Baadur Jobava, sein Visum verspätet erhielt und erst heute landete, war das ein eindeutiger Aussenseitersieg.

Gestern dann wurde das Ganze noch getoppt. Nach einem neuerlichen 2:2 gegen eine Mannschaft aus Thessaloniki, die mit drei Grossmeistern als Favorit ins Rennen ging, ich verlor gegen den starken GM Dimitrios Mastrovasilis, mussten gleich drei Tiebreaks gespielt werden, bevor sich unsere Gegner durchsetzen konnten. Die ganze Prozedur ging bis 1.00 morgens und Spieler, Schiedsrichter und Zuschauer waren etwas mitgenommen. Sogar so mitgenommen, dass ein Zuschauer sich mit einem Schiedsrichter anlegte und in Griechisch-Römisch übte, allerdings mit einigen Schimpfwörtern garniert. Unglaublich die Griechen.

Heute war zum Glück ein Ruhetag, schön am Strand gelegen und nichts getan, bevor morgen die Meisterschaft beginnt. Die wird allerdings auch hart, da zwei Doppelrunden gespielt werden. Interessant aus deutscher Sicht, die internationalen Meister Sebastian Siebrecht, der Mann findet überall einen Verein, und Thomas Henrichs spielen mit. Ich habe übrigens damit nichts zu tun, freue mich aber trotzdem, dass sie dabei sind, genau wie meine Mannschaftskollegen aus Katernberg Robert Ris und natürlich Stelios Halkias.

Die Ergebnisse des Pokalwettbewerbs können hier eingesehen werden. Kann das jemand lesen? (Wohl kaum)
Fotos vom Pokalwettbewerb können hier eingesehen werden.
Die Partien des Pokalwettbewerbs können hier runtergeladen werden.

Kommentare

3 Antworten zu “Von wegen Urlaub”

  1. Griechischer Pokal und Mannschaftsmeisterschaft am 06. Juli 2008, 16:50

    […] In den letzten beiden Tagen musste ich erfahren, wie hart Schach sein kann. Im Final Four des griechischen Pokals, klar interessiert das euch alle, spielte ich mit meinem Team Kydon Chania (Kreta) jeweils 2:2 gegen unsere Gegner. Da hier keine Berliner Wertung angewandt wird, ging es zwei Mal ins Tiebreak, 15 Minuten Schnellschach. Im ersten Kampf, am Donnerstag, mussten gleich zwei Tiebreaks her, bevor wir uns für das Finale qualifizieren konnten. Unser Gegner AEK Athen (das Fußballteam sollte bekannt sein) hatte als Ausländer Etienne Bacrot auflaufen lassen und da unser Ausländer, der Georgier Baadur Jobava, sein Visum verspätet erhielt und erst heute landete, war das ein eindeutiger Außenseitersieg… weiter […]

  2. schrat am 06. Juli 2008, 22:25

    Moin George,

    klar kann ich das lesen – 5 Jahre Altgriechisch
    waren doch nicht für nix (Winkelbezeichnen
    geht aus prima …).

    2 Fragen:
    Wieso nehmen so viel kretische Mannschaften teil – ist Kreta traditionell Schachhochburg?
    Was ist das für ein Modus mit 12er-Teams –
    sehr ungewöhnlich.

    Viel Glück morgen gegen Heraklion (obwohl
    es da wohl nicht nötig ist) und Gruss aus
    Hagen

    Michael

    PS: Dein Ex-Verein ist jetzt „bei uns“ – wir heissen jetzt SC Königsspringer Hagen/Wetter.

  3. Georgios Souleidis am 07. Juli 2008, 21:14

    hi Michael,
    mir ist gar nicht aufgefallen, dass so viele Teams aus Kreta teilnehmen. Die haben auch für mich komische Namen. Auf Kreta wird in der Tat viel Jugendarbeit geleistet.

    Der Modus ist wirklich gewöhnungsbedürftig. An den vorderen Brettern tummeln sich teilweise Weltklassegrossmeister und weiter hinten wird bei den Kindern gut rumgepatzt. Ist ein ziemliches Happening. Die Absicht ist eindeutig, die Jugend zu fördern, aber – ich spiele schon seit acht Jahren hintereinander hier – mir ist nicht aufgefallen, dass das irgendwelche positiven Auswirkungen auf das Herren- bzw. Damenschach im Allgemeinen gehabt hätte.

    Übrigens finde ich es nett, dass wenigstens du die Seiten lesen kannst. Einige Partien werden übrigens auf dem Fritzserver live übertragen.

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