Bei der 12. Internationalen Hamburger Einzelmeisterschaft gelang mir heute ein Start-Ziel-Sieg. Zwei Stunden Vorbereitung standen eine Stunde Partie gegenüber:

Souleidis,Georgios (2427) – Reddmann,Hauke (2338) [B90]
12. Int. Hamburger Einzelmeisterschaft (4), 02.06.2009

1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 a6 6.h3

Diese Nebenvariante ist in letzter Zeit in Mode gekommen, da man in der alten Hauptvariante, wahrscheinlich mit Hilfe von Rybka, ein vielversprechendes Figurenopfer entdeckte. 6…b5 Zu 6…e5 7.Sde2 Le6 8.g4 gibt es einige Partien. Aus meiner Sicht eine gute Variante für Schwarz. 6…g6 im Stile der Drachenvariante wurde auch angewendet. Der vielversprechendste Aufbau für Weiß scheint mit kurzer Rochade verbunden zu sein. Die folgende Modellpartie von Naiditsch sieht verblüffend einfach aus. 7.g4 Lg7 8.Lg2 0-0 9.0-0 Sc6 10.Le3 Sd7 11.Kh1 Tb8 12.a4 Sc5 13.f4 Ld7 14.f5 b5 15.axb5 Sxd4 16.Lxd4 Lxb5 17.Sxb5 axb5 18.Lxg7 Kxg7 19.Ta7 f6 20.Dd5 Tf7 21.fxg6 hxg6 22.e5 e6 23.Txf7+ Kxf7 24.Dd4 f5 25.exd6 Sd7 26.Da7 Tc8 27.c3 Kf8 28.Ta1 fxg4 29.De3 Kg7 30.Dxe6 gxh3 31.Lxh3 Sb8 1-0 Naiditsch,A (2700)-Wojtaszek,R (2630), Mulhouse 2009. 6…e6 Der Weltranglistenerste Weselin Topalov verzichtete in seiner Partie gegen den Kubaner Dominguez wohlweislich auf frühzeitiges b5: 7.g4 Le7 8.Lg2 Sfd7 9.Le3 Sc6 10.Dd2 Sde5 11.b3 Sxd4 12.Lxd4 0-0 13.0-0-0 b5 14.Se2 Lb7 15.f4 Sg6 16.Thf1 e5 17.Le3 exf4 18.Sxf4 Se5 19.Kb1 Tc8 20.Sd5 Lxd5 21.exd5 Lh4 22.g5 Te8 23.Lf3 g6 24.Lg4 Tc7 25.Lb6 Db8 26.Lxc7 Dxc7 27.Le2 Dd8 28.Tg1 Db6 29.Df4 Lf2 30.Tg2 Le3 31.De4 Te7 32.Db4 Tc7 33.h4 Lc5 34.De4 Da5 35.Tg3 Lf2 36.Th3 h5 37.gxh6 f5 38.Df4 Txc2 39.Kxc2 Dxa2+ 40.Kc1 Da1+ 41.Kc2 Da2+ 42.Kc1 Da1+ 43.Kc2 Da2+ Dominguez Perez,L (2717)-Topalov,V (2812), Sofia 2009. 7.g4 Lb7 8.Lg2 b4 Eigentlich spielt man zuerst 8…e6 9.Sd5 e6 10.0-0!

Hier wäre auch 10.Sxf6+ positionell begründet. 10…exd5 11.exd5

11…Lxd5? A tempo gespielt. Weiß gewinnt hiernach forciert. Es gibt einige Partien, in denen 11…Le7 12.Sc6 (12.Sf5 0-0 13.Te1 Te8 14.g5 Sfd7 15.Lf4 dürfte auch zu weißem Vorteil führen.) 12…Dc7 13.Sxe7 Kxe7 14.g5 Sfd7 geschach. Sowohl nach 15.Te1+ Karjakin,S (2732)-Van Wely,L (2681), Nizza 2008, als auch 15.Dd4 Nakamura,H (2686)-Ninov,N (2509), Evry 2008, hatte Weiß mehr als ausreichende Kompenstaion für das Figurenopfer. 12.Te1+ Kd7 12…Le7 13.Lxd5 Sxd5 14.Sf5 Da5 15.c4! (15.Sxd6++-) 15…bxc3 16.b4!+- 13.Lxd5 Sxd5 14.Df3+- Da5 15.Dxf7+ Le7 15…Se7 16.Lf4+- 16.Df5+

Das Genaueste, denn egal, was Schwarz spielt…z.B. 16…Ke8 …es folgt 17.Txe7+! 1-0

Ich habe nichts dagegen, wenn es so weitergeht.

PS: Die Top 5 fällt diese Woche aus, da ich das zeitlich nicht schaffe.

Kommentare

3 Antworten zu “Der Faktor Entwicklungsvorsprung (6)”

  1. Lenfant am 03. Juni 2009, 11:28

    Wir wählen die Partie auf die Plätze 1-5! 🙂

  2. Schachzoo am 03. Juni 2009, 15:10

    Einfach mal abwarten, was Georgios uns in den verbliebenen 5 Runden noch Pikantes zaubert! Sieht meiner Meinung nach, gerade gegen Rogozenco auch nicht so schlecht aus…

  3. Lenfant am 04. Juni 2009, 15:00

    Scheint ein ziemliches Gemetzel gewesen zu sein; mal sehen, ob uns der Meister Einblick in die Partie gewähren wird…

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