Aus irgendeinem Grund lasse ich diese Serie etwas verwahrlosen, obwohl genügend Partien gespielt werden, die ich hierunter veröffentlichen könnte. Nach meinem Sieg in der siebten Runde des offenen Turniers in Riga ((Riga Open)) fiel mir aber ein, dass diese Kategorie wieder erweitert werden könnte. Mein junger Gegner war elomässig zwar um einiges schlechter als ich, aber er hatte während des Turniers immerhin die Grossmeister Sveshnikov und Meijers geschlagen. Der Beitrag kann gleichzeitig als kleiner Theorieartikel angesehen werden.
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In der fünften Runde der deutschen Meisterschaft ist eine Partie gespielt worden, die hervorragend in diese Rubrik reinpasst. In einer auch theoretisch interessanten Partie opferte Weiss einen Bauern in der Eröffnung und erhielt dadurch Entwicklungsvorsprung. Dieser Faktor erwies sich mal wieder als spielentscheidend, denn Schwarz war nicht in der Lage, den Problemen am Brett Herr zu werden.

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Ganze elf Monate habe ich diese Serie brach liegen lassen ((Vgl.: Der Faktor Entwicklungsvorsprung (2))). Es gibt aber kaum einen besseren Anlass als zu Ehren des verstorbenen 11. Weltmeisters sie wiederzubeleben. Ich habe eine Partie aus der Olympiade in Varna 1962 ausgewählt. In diesem Turnier performte Bobby zwar unter Erwartung, gewann aber u.a. gegen Najdorf in glänzendem Stil.

Partie online nachspielen

Fischer, Robert James – Najdorf, Miguel [B90]
Varna Olympiade 1962, 2. Runde

1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 a6 6.h3

Diagramm 1

Ein sehr selten gespielter Zug gegen die Najdorf-Variante, den Fischer aber regelmässig mit Erfolg anwandte. 6…b5 Die schärfste Erwiderung (Fischer). 6…e6!? 7.g4 b5 8.Lg2 Lb7 ergibt laut Kasparov eine vergleichsweise vorteilhafte Version des Keres-Angriffs aus der Scheveninger-Variante. 7.Sd5!?

Diagramm 2

Wie man nach 6.h3 und 7.Sd5 Entwicklungsvorsprung erhalten soll, bleibt erstmal schleierhaft. Die Idee von 7.Sd5 ist die Schwäche des Feldes c6 auszunutzen. Fischer selbst nannte diesen Zug exzentrisch. 7…Lb7?! 7…Sxe4?! 8.Df3 Sc5 9.b4! e6! 10.bxc5 exd5 11.Dxd5 Ta7 12.c6 mit einigem Vorteil für Weiss (Fischer); 7…e6 8.Sxf6+ Dxf6 9.c4 (9.a4 scheint ein vernünftiger Zug zu sein, um um Vorteil zu kämpfen.) 9…b4?! mit Vorteil für Weiss (Fischer). 9…d5! 10.cxd5 Lb4+ mit Gegenspiel ist allerdings möglich. 8.Sxf6+ gxf6 Weiss hat es geschafft, die schwarze Bauernstruktur zu schwächen. 9.c4!?

Diagramm 3

Ein aggressiver Vorstoss, typisch Fischer (Kasparov). 9…bxc4?! Entwickelt den weissen Läufer mit Tempo. 9…b4 10.Ld3 Sd7 wäre besser gewesen; Nach 9…Lxe4 10.cxb5 Lg7 11.Dg4 Lg6 12.Sf5 hätte Weiss Vorteil gehabt (Kasparov). 10.Lxc4 Lxe4 10…Da5+ 11.Ld2 De5 12.Db3! Dxe4+ 13.Kd1! mit starkem Angriff (Fischer). Z.B. 13…e6 14.Te1! Dxd4 15.Dxb7 Lh6 16.Te2 Lxd2 17.Txd2 Dxc4 18.Tc1 Df1+ 19.Kc2 Db5 20.Dxa8± 11.0-0 Da ist er, der Entwicklungsvorsprung! Weiss hat zwei Figuren, im Gegensatz zu einer des schwarzen, im Spiel und seinen König in Sicherheit. Dafür hat er einen Bauern geopfert. 11…d5 12.Te1?! 12.Lb3! mit Initiative wäre besser gewesen (Kasparov). Z.B. 12…e6 13.Le3 Lg7 14.f3 Lg6 15.f4! f5 16.La4+ Sd7 17.Sc6 etc. 12…e5?

Diagramm 4

Schwächt die Diagonale a2-g8 und das Feld f5! 12…Lxg2! Der einzige Zug. 13.Kxg2 [13.Da4+ Sd7 14.Sf5 e6 15.Dc6 Le4 16.Txe4 dxe4 17.Lxe6 Tc8 18.Dxa6 Tg8+ 19.Kf1 Tc5 20.Le3 Te5 21.Lxd7+ Dxd7 22.Da8+ Dd8 23.Dc6+= (Hübner)]. 13…dxc4 14.Df3 Sd7 15.Sf5 Tg8+ 16.Kh1 e5 (16…e6 17.Dc6!) 17.Le3 mit gewinnbringendem Angriff (Fischer). Aber nach 17…Tc8 18.Tad1 Dc7 19.Td5 Dc6 20.Ted1 Tc7 21.Kh2 Db7 sind die Chancen des Schwarzen intakt (Hübner). 13.Da4+! Sd7 13…Dd7 14.Lb5! axb5 15.Dxa8 Ld6 16.Txe4! dxe4 17.Dxe4± (Fischer).

Diagramm 5

14.Txe4! Fischer ist nun in seinem Element. Er entfernt den starken Läufer, wonach seine Leichtfiguren sehr schöne Felder besetzen und optimalen Druck ausüben. 14…dxe4 15.Sf5! Lc5 16.Sg7+! Verhindert die Rochade. 16…Ke7 16…Kf8 17.Lh6 Kg8 18.Db3+- (Fischer). 17.Sf5+ Ke8 18.Le3 18.Lh6 (Tal) hätte auch gewonnen. Z.B. 18…Ta7 19.Td1 Db6 20.Lg7! Lxf2+ 21.Kf1 Lg1 22.Td2 Tg8 23.Lxf7+! Kxf7 24.Dc4+ De6 25.Sh6++-. 18…Lxe3 19.fxe3 Jetzt droht 20.Sd6+. 19…Db6

Diagramm 6

20.Td1 Ta7 21.Td6! Dd8 21…Dxb2 22.Lxf7+! Kd8 23.Da5+ Tc7 24.Le6+- 22.Db3 Dc7 23.Lxf7+ Kd8 24.Le6 und Schwarz gab wegen 24…Tb7 25.Da4 auf. 1-0

Eine lehrbuchmässige Partie zum Thema Entwicklungsvorsprung.

Lipinsky,Fabian (2357) – Dinstuhl,Volkmar Dr (2426) [A70]
BL 0607 SK König-Tegel-SV Wattenscheid (13.8), 18.03.2007

[Georgios Souleidis]

Am Sonntag trafen in der Schachbundesliga im Kampf SK König-Tegel gegen SV Wattenscheid die internationalen Meister Fabian Lipinsky und Dr. Volkmar Dinstuhl am 8.Brett aufeinander. IM Lipinsky, der für den neutralen Beobachter überraschend spät in der Saison zum Einsatz kam, wählte eine sehr riskante Variante, wurde aber nicht belohnt. Dr. Dinstuhl, der wegen einer beruflichen Verpflichtung in den USA ein Jahr mit dem Schach pausiert hatte, scheint nichts verlernt zu haben und konterte seinen Gegner gnadenlos aus.

1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sf3 c5 4.d5 exd5 5.cxd5 d6 6.Sc3 g6 7.e4 a6 8.a4?! Laut Fritz Powerbooks der am häufigsten gespielte Zug, welcher mit einer Quote von 40% und einer Performance von 2355 allerdings eine miserable Ausbeute erzielt hat. [8.Lf4 und 8.h3 sind wohl die besseren Optionen.] 8…Lg4! Kämpft direkt um das Feld e5. Der Zug hat bis dato mit 60% hervorragend gepunktet. 9.Db3?!

Diagramm 1

Die Dame begibt sich auf eine Reise ohne Wiederkehr. [9.Le2 Lxf3 10.Lxf3 Sbd7 11.0-0 Lg7 etc. ist die logischere Option. Allerdings lassen auch hier die vorliegenden Ergebnisse keine Empfehlung für die weisse Spielweise zu.] 9…Lxf3 10.gxf3 [10.Dxb7 Sbd7! 11.gxf3 Lg7 ist Zugumstellung.] 10…Sbd7 11.Dxb7 Lg7 12.Dc6

Diagramm 2

12…0-0! Entwicklung! [12…Tb8?! 13.a5 0-0 14.Dxd6 Sh5 15.f4 Ld4 16.Le2± Mamedyarov,S (2646)-Papaioannou,I (2578)/Göteborg 2005] 13.Dxd6 Sh5 Natürlich! Der weissen Dame werden die Rückzugsfelder genommen. Ausserdem bahnt sich Schwarz den Weg frei für seine Dame nach h4. 14.f4 [14.Lh3 f5! 15.De6+ Kh8 16.d6 (16.Kf1 Se5 mit Angriff, Sisatto,O (2227)-Kosmo,S/Helsinki 2002) 16…Se5! 17.De7 Sd3+ 18.Kf1 Db8 mit starker Initiative (Kapengut)] 14…Te8 15.Lg2 [15.Le2 Ta7 16.a5 Dh4 17.Lxh5 Dxh5 18.Le3 Tc8 19.De7 Lf6 20.Dd6 Dh4 0-1 Papp,G (2362)-Hoffmann,M (2435)/Budapest 2003] 15…Ta7

Diagramm 3

16.a5? Das ist definitiv zu langsam und unnötig. [Mit 16.Dc6! ist die ganze Variante vielleicht noch zu retten.] 16…Dh4 Spätestens jetzt erkennt auch Fritz, dass der schwarze Entwicklungsvorsprung bedrohliche Ausmasse annimmt. 17.Se2?? Erstaunlich an der ganzen Variante und im Speziellen an diesem Zug ist, dass alles schon mal gespielt wurde.

Diagramm 4

[17.Sa4?! Tc8! 18.Sb6 Lf8 19.Sxc8 Lxd6 20.Sxa7 Sxf4 mit klarem Vorteil für Schwarz in Gavrikov,V (2365)-Lutikov,A (2430)/Minsk 1981;
17.Dc6 ist der einzige Zug an dieser Stelle doch nach 17…Sxf4 18.Lxf4 Dxf4 hat Schwarz mehr als ausreichende Kompensation.] 17…Tc8!-+ Die weisse Dame hat kein Feld mehr. Die Partie ist schon entschieden. 18.e5 Lf8 19.Db6 [19.Dc6 Txc6 20.dxc6 Sb8-+ Cordova,E (2429)-Smerdon,D (2460)/Turin 2006] 19…Sxb6 20.axb6 Tb7 21.Txa6 Dd8 22.d6 Txb6 23.Ta7 Lxd6! Die Bauern waren das einzig bedrohliche. Weg damit! 24.exd6 Txd6 25.0-0 Td1 26.Sc3 Txf1+ 27.Lxf1 Dh4 28.Lc4 Weiss gab gleichzeitig auf, denn nach 28…Sxf4 wäre jeder weitere Widerstand zwecklos gewesen. 0-1

An diesem Wochenende findet in Baden-Baden das Final Four im Pokalwettbewerb für Mannschaften statt. Dabei setzten sich heute im Halbfinale Aljechin Solingen und Baden-Baden jeweils mit 3-1 gegen ihre Konkurrenten Werder Bremen und Berlin-Tegel durch. Die Solinger, die ihrer jungen Siegertruppe aus dem letzten Jahr vertrauen, gewannen eher überraschend, während Baden-Baden sich erwartungsgemäss durchsetzte. Dabei hätte Blogger Olaf Teschke (Rank zero) auf Seiten der Tegeler mit dem Budapester Gambit seinem Gegner beinahe einen eingeschenkt. Die Analyse dieser Harakiri-Partie wird bestimmt auf seinem Blog folgen. Den grössten Nachhalleffekt wird aber folgende Partie hinterlassen, die in der klassischen Reihe „Amateur schlägt Meister“ einen würdigen Platz einnehmen wird:

IM Von Herman,Ulf (GER) (2364) – GM Krasenkow,Michal (POL) (2651) [D08]
GER-Cup Team 1/2 Baden, SK König-Tegel-OSC Baden-Baden, 10.03.2007

1.d4 d5 2.c4 e5 3.dxe5 d4 4.Sf3 Sc6 5.a3 Sge7 6.Sbd2 Sg6 7.Sb3 Le6?N [7…Lg4; 7…Sgxe5] 8.Sbxd4 Lxc4 9.Da4 Ld5

Diagramm 1

Nach einem völlig missglückten Krasenkowschen Eröffnungsexperiment setzt Weiss jetzt schon zum finalen Schuss an:
10.e4!+- Lxe4 11.Lb5 Dd7 [11…Dd5 12.0-0 a6 13.Td1! Lxf3 14.Lxc6+ bxc6 15.Sxf3 Db5 16.Dg4+-] 12.Le3 Td8?! 13.0-0-0

Diagramm 2
1-0

Unglaublich!

Es wird endlich Zeit dem Namen meines Blogs gerecht zu werden. Dies ist der Beginn einer neuen Reihe, die sich dem Faktor Entwicklungsvorsprung in der Eröffnung dezidiert widmen wird. In regelmässigem Abstand werde ich ausgewählte Partien vorstellen, in denen die schnelle Figurenentwicklung partieentscheidend war. Den Anfang mache ich mit meiner „Unsterblichen“. Gespielt habe ich diese Partie in der ersten Runde der Europäischen Vereinsmeisterschaft 2003 in Rethymno auf Kreta.

Gagunashvili,Merab (2577) – Souleidis,Georgios (2382) [D07]
ECC Crete (1), 28.09.2003

1.d4 d5 2.c4 Sc6

Diagramm 1

Die Tschigorin-Verteidigung. Eine giftige Eröffnung, wie der Supergrossmeister Alexander Morozevich vielfach bewiesen hat. 3.cxd5 Dxd5 4.e3 e5 5.Sc3 Lb4 6.Ld2 Lxc3 7.bxc3 Sf6 8.f3 0-0 9.e4 [9.Ld3 exd4 10.cxd4 Sxd4! 11.exd4 Dxd4 mit Kompensation [Dautov]] 9…Dd6 10.Le3

Diagramm 2

[Für mich war die Stellung absolutes Neuland. Ich hatte nur den Hauptzug 10.d5 kurz überflogen und alles was jetzt kam, fand ich am Brett.] 10…exd4!N Schwarz versucht seinen Entwicklungsvorsprung radikal zu nutzen. Er überlässt dem Weissen das Zentrum, öffnet aber die zentralen Linien, um angreifen zu können. [10…Sa5 11.Ld3 c5 12.Se2 Sc6 13.d5 Sa5 14.c4 b6 15.0-0 De7 16.Ld2 Sb7 17.Sc3 Sd6 18.g3 Sd7 19.De2 La6 20.a4 Kh8 21.f4 führte in Popow-Dubinsky, Smolensk 1997 zu einer etwas besseren Stellung für Weiss] 11.cxd4 Te8

Diagramm 3

12.Dd2 [12.Kf2? Txe4! 13.fxe4 (13.d5 Se5 14.fxe4 Sxe4+ 15.Ke1 Db4+ 16.Ld2 Dd4-+) 13…Sxe4+ 14.Ke1 (14.Kf3 Dd5-+) 14…Db4+ 15.Ld2 Dxd4-+;
12.Se2!? Vielleicht das Beste. Danach hätte es Schwarz nicht so leicht gehabt einen starken Angriff zu inszenieren. 12…Lf5 (12…Sxe4!? 13.fxe4 Txe4 14.Dd2 Ld7! (14…Lg4? 15.Tc1? (15.Sc3!) 15…Tae8 16.Tc3 Sb4-+ ist eine fehlerhafte Variante von Bronznik.) 15.Sc3 Txe3+ 16.Dxe3 Te8 17.Se4 Dg6 (17…Dxd4 18.Dxd4 Sxd4 19.Ld3 Lf5 20.0-0-0 Lxe4 gibt Dautov in seinen Analysen für Chessbase an. Die Stellung befindet sich im Gleichgewicht.) 18.Ld3 Sb4 (18…f5!?) 19.0-0 Sxd3 20.Dxd3 Dxe4 21.Dxe4 Txe4 22.d5 c6 23.d6 Te6 24.Tad1 und der starke d-Bauer sichert Weiss Gegenspiel.) 13.Lf4 (13.e5 Dd7 ist klar besser für Schwarz.) 13…Db4+ 14.Kf2 (14.Ld2 De7 15.exf5 Sxd4 16.Kf2 Tad8 17.Tb1 Sd5! 18.f6 (18.Sxd4? Dh4+-+) 18…Dxf6 19.Da4 b5 20.Dxa7 Ta8 21.Dc5 (21.Lg5 Txa7 22.Lxf6 Sxe2 23.Lxe2 Sxf6) 21…Txa2 22.Td1 Te5!-+) 14…Sxe4+ 15.fxe4 Txe4 und es ist unklar, ob Schwarz hier genügend Kompensation besitzt.;
12.Tb1 Sxe4 13.fxe4 Txe4-š] 12…Lf5! Der Druck auf e4 wird maximal erhöht. 13.Le2 [13.exf5? Sd5-+;
13.Se2 Lxe4 14.fxe4 Sxe4 (Auch nach 14…Txe4 hätte Schwarz Kompensation gehabt.) 15.Db2 Sb4! mit starkem Angriff.] 13…Lxe4 14.fxe4 Sxe4 15.Db2 [15.Dd3? Sb4 ist unsinnig für Weiss.] 15…Sg3!?

Diagramm 4

[15…Sb4 wäre vielleicht stärker gewesen, wie Valeri Bronznik in seiner sehr empfehlenswerten Monographie über die Tschigorin-Verteidigung anmerkt, und gibt folgende Variante an: 16.Sf3 Sd5 17.Ld2 Sxd2 18.Kxd2 (18.Dxd2 Sf4 19.Sg1 Dc6-+) 18…Dh6+ 19.Kd1 (19.Ke1 Sf4 20.Se5 Sxe2 21.Kxe2 f6-+) 19…Se3+ 20.Ke1 Sxg2+ 21.Kf2 Sf4 „In dieser Variante stellt Schwarz das materielle Gleichgewicht wieder her und behält die Initiative.“ (Bronznik)] 16.hxg3 Txe3 17.0-0-0 [17.Td1 wäre zäher gewesen, doch wer belässt den König freiwillig im Zentrum? 17…Tae8 18.Kf1 und die Sache wäre spannend geworden.] 17…Sb4! mit der Drohung 18…Tc3+! 18.Lc4 [18.Sf3? Tc3+! 19.Kb1 (19.Kd2 Tc2+ 20.Dxc2 Sxc2 21.Kxc2 De6-+) 19…Dg6+ 20.Ka1 Sc2+ 21.Kb1 Sxd4+ 22.Ka1 Sc2+ 23.Kb1 Se3+ 24.Ka1 Sxd1 mit klar besserer Stellung für Schwarz.] 18…b5!

Diagramm 5

Schwarz lässt nicht locker 19.Lxf7+? und Weiss bricht direkt ein. [19.Lb3 a5!

Diagramm 6

bis hierhin hatte ich gerechnet und gesehen, dass Weiss den Angriff am Damenflügel kaum überleben wird: (19…Sd3+? 20.Txd3 Txd3 21.Sf3 und die Drohung 21.Se5 hätte Schwarz vor unlösbaren Problemen gestellt.; 19…Tae8 [Bronznik] hätte Schwarz höchstens Kompensation gegeben.) 20.Kb1 a) Nach 20.Df2? hätten sich die schönsten Varianten ergeben: 20…Dc6+! 21.Kb2 (21.Kb1 Txb3+! 22.axb3 a4 23.d5 Dg6+ 24.Kb2 axb3! 25.Kxb3 Da6!-+) 21…Txb3+! 22.axb3 (22.Kxb3 Dc4+ 23.Kb2 Dxa2+ 24.Kc1 Dxf2-+) 22…a4! Weiss hat einen Turm mehr, ist aber vollkommen verloren. 23.Dd2 (23.d5 a3+ 24.Kb1 a2+ 25.Kb2 (25.Dxa2 Dg6+-+) 25…Sd3+!-+) 23…axb3!! 24.Ta1 Txa1 25.Kxa1 Da8+ 26.Kb1 Sc2! 27.Dc3 Da2+ 28.Kc1 Se1!-+

Diagramm 7

Tolle Stellung! Gegen die Drohung 29…b2+ kann Weiss nichts ausrichten.;
b) 20.Sf3 a4 21.Lc2 Tc3! 22.Se1 a3 23.Da1 Dd5! 24.Kb1 Dc4 25.Td2 Sxc2 26.Sxc2 (26.Txc2 b4 27.Txc3 bxc3 28.Sc2 Dd3!-+) 26…b4-+; 20…a4 21.Lc2 g6 22.Ka1 a3 23.Db1 c5 24.Sf3 Te2 25.Tc1 cxd4-+;
19.Lxb5? Tc3+ 20.Kb1 Dg6+-+] 19…Kxf7 20.Df2+

Diagramm 8

Df6 [20…Kg8! Schade, dieser Zug hätte die Partie direkt entschieden, da Weiss den Turm auf e3 nicht schlagen darf. 21.Dxe3 Dc6+ 22.Kd2 Dc2+ 23.Ke1 Dxg2 24.De6+ Kh8 25.Txh7+ Kxh7 26.Dh3+ Dxh3 27.Sxh3 Sxa2-+] 21.Dxf6+ [21.Dxe3? Dc6+ 22.Kd2 (oder 22.Kb2 Dc2+ 23.Ka3 Da4+ 24.Kb2 Dxa2+ 25.Kc3 Dc2+ 26.Kxb4 a5+ 27.Kxb5 Tb8+ 28.Ka6 Dc6+ 29.Kxa5 Db5#) 22…Dc2+ 23.Ke1 Te8-+] 21…Kxf6 22.Tf1+ Kg6 23.Sf3 h6! 24.Sh4+ Kh7 25.Tf7 Txg3 26.Txc7 [26.Sf5 Txg2 27.Txc7 Sd5!-+] 26…Tf8! Aktiviert auch den zweiten Turm und lässt Weiss keine Chance. 27.Txa7 Tf2 28.Kb1 Sd5 29.Ka1 b4 30.Ta5 Ta3! 0-1

Diagramm 9

Wahrscheinlich die beste Partie, die ich je gespielt habe. 10.Le3 wird der Weisse wohl ad acta legen müssen.

Am Abend wurde ich von meinen griechischen Freunden gefeiert und die GM-Norm war beschlossene Sache. Ich wusste es besser, doch dass ich kein Bein mehr auf die Erde bringen würde, wäre mir nicht in den Sinn gekommen. Bis zum Ende des Turniers gelang mir kein weiterer Sieg, obwohl ich teilweise auf weitaus schwächere Gegner traf. Zumindest entschädigte diese Glanzpartie für magere 2,5 aus 7.

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