Die Schachweltmeisterschaft in Mexiko ((http://www.chessmexico.com/)) hat begonnen und schon muss man befürchten, dass die Höhepunkte rar gesät sein werden.

1. Runde: Vier Partien, vier Remis, alle Partien unter 30 Züge!

Wie Rank zero ((http://rankzero.de/?p=2323)) schon zutreffend festgestellt hat, hatte Vladimir Kramnik noch die besten Chancen den vollen Punkt einzufahren, doch ein Fehler drehte die Situation und er bot schnell Remis an, um wenigstens den „Halben“ zu sichern.

GM Kramnik,Vladimir (RUS) (2769) – GM Svidler,Peter (RUS) (2735) [D43]
World Championship Mexico (1), 14.09.2007

Diagramm 1

22.Sh2? (22.Ld3! sichert den Mehrbauern mit reellen Siegchancen) Txd4 23.Txd4 1/2-1/2

GM Grischuk,Alexander (RUS) (2726) – GM Leko,Peter (HUN) (2751) [C88]
World Championship Mexico (1), 14.09.2007

Diagramm 2
In dieser Stellung einigten sich die Kontrahenten auf Remis. Dabei hätte Grischuk noch problemlos weiterspielen können, da er einen Bauern gewinnt!

28…Lxf4 29.Sc5 Lc8 30.Lc4 Ld6 31.Lxa6! [31.Sxa6 b3 (31…c5!?) 32.cxb3 Lxa6 33.Lxa6 Lb4=] 31…Lxc5 32.Lxc8.

Diagramm 2

Ob das für einen Sieg ausreicht, darf bezweifelt werden, aber es ist schon erstaunlich wie schnell die Top-Spieler heutzutage ihre Partien Remis geben. Wollen sie jetzt schon Kräfte sparen? Glauben sie ihren hochkarätigen Gegnern einfach zu viel? Besitzen sie zu wenig Kampfeswillen? Wie auch immer, hoffentlich fangen wir nicht schon bald an einen Topalov zu vermissen.

Nachtrag:

Mir ist in der Analyse der Endstellung der Partie Grischuk-Leko ein Fehler unterlaufen. Die angegebene Variante hat ein Loch. Falls jemand Lust hat, den Fehler zu finden, so darf er es hier posten. Ja ich bitte sogar darum. Übrigens ist GM Mihail Marin der gleiche Fehler unterlaufen und er gibt in seinen Analysen für Chessbase die gleiche fehlerhafte Variante an ((http://www.chessbase.com/newsdetail.asp?newsid=4112)).

Vom 30.09. bis zum 07.10.2007 findet auf Mallorca, genauer gesagt im kleinen Örtchen Binissalem, die 20ste Auflage des Open „Es Vermar“ statt. Die Organisatoren sind sehr rührig und bemühen sich um eine reibungslose Veranstaltung, die unter sehr familiären Bedingungen stattfindet. Informationen findet man auf der Webseite des Vereins ((http://www.escacs.org/openesvermar/index.php)), allerdings noch nur auf Spanisch. Es könnte sein, dass ich mit einem kleinen Tross anreisen werde. Wer Interesse hat, darf sich gerne bei mir melden.

Mit Anand, Topalov, Khasimdjanov und Ponomariov vom 04.-09.07. in Leon ((http://www.advancedchessleon.com/ingles/inicio.htm)).
U.a. mit Ivanchuk, Shirov, Gelfand, Radjabov, Grischuk vom 03.-06.07. in Odessa ((http://worldcup.pivdenny.com/ru/)).

Endlich ist er raus! Der Turnierplan des Katalanischen Schachsommers. Seit einigen Jahren findet in der autonomen Gemeinde Katalonien (im Nordosten Spaniens) von Anfang Mai bis Ende September eine Turnierserie statt, die ihresgleichen sucht. Dieses Jahr sind für diesen Zeitraum 29 Turniere anvisiert. Unter vielen Profis hat sich diese Serie schon rumgesprochen, da die Konditionen und Preise überdurchschnittlich gut sind und so sollte man sich frühzeitig um Startplätze bemühen. Aber auch für Amateure sind diese Turniere sehr reizvoll. Sie lassen sich wunderbar mit einem kostengünstigen Urlaub verbinden, denn Spanien ist relativ erschwinglich und preiswerte Flüge nach Barcelona gibt es inzwischen genug.

„Meldet euch schnell an, denn alle wollen unsere chicas und playas„, meinte ein einheimischer Grossmeister letztes Jahr, nachdem wir wegen Konditionen angefragt hatten.

GM Alexei Shirov war der grosse Gewinner an diesem Wochenende. Neben dem Schnellschachturnier gewann er auch das Fischer-Random-Turnier in Ciudad Real. Sein Preisgeld: 25.000 Euro! Das kann sich sehen lassen für ein Wochenende. Erfreulich auch der 2. Platz für den für Mülheim spielenden GM Daniel Fridman aus Bochum. Hier die Resultate und Tabellen. Anbei noch Shirovs Sieg aus der 4. Runde, der auch von theoretischem Interesse ist.

Gestern begann das Mega-Schnellschachturnier in Ciudad Real, Spanien. Ein grosser Teil der Weltelite tummelt sich dort und Ivanchuk verzichtete deswegen sogar auf die EM. Ein besonderes Schmankerl ist die Teilnahme von Anatoly Karpov! Die Veranstalter haben keine Kosten – ein paar Tausend Euro – und Mühen gescheut, um ihn nach Spanien zu locken. Gestern Vormittag fanden die ersten drei Runden des Schnellschachturniers und am Abend das Fischerschach-Turnier statt, aber leider gibt es noch keine Ergebnisse oder gar Tabellen.

Irgendwie scheint es generell ein Problem zu sein, ein Team zusammenzustellen, das relativ zeitnah die administrative Arbeit übernimmt und veröffentlicht.

Allerdings funktionierte die Liveübertragung und so kann ich mitteilen, dass Karpov noch bei 100% liegt. Hier kann man sich über alles informieren.

← Vorherige SeiteNächste Seite →